Das Märchen vom Aschenputtel ist allbekannt und lässt sich auch noch spielend einfach in die heutige Zeit versetzen. So geschehen bei Cinderella Story, einer romantischen Highschool-Komödie, für die jeder Volljährige aus der Zielgruppe fällt. Trotzdem ist der Film nicht ganz so schlecht geworden wie man vielleicht vermuten würde.
Nachdem die eher unscheinbare Sam (Hilary Duff) ihren Vater verliert, muss sie fortan die garstige Stiefmutter Fiona (Jennifer Coolidge) und ihre beiden Stiefschwestern bedienen und auch noch in ihrer Gaststätte arbeiten—dabei träumt Sam eigentlich davon, eine Universität zu besuchen. In einem Chatroom lernt sie dann einen Gleichgesinnten kennen—der sich ausgerechnet als der viel umschwärmte Footballstar Austin (Chad Michael Murray) von ihrer Schule herausstellt. Auf einer Halloween-Party ihrer Schule kommt es zwischen den beiden zu einem romantischen Treffen, doch dank blonden Löckchen ums maskierte Gesicht bleibt Sams Identität fürs erste geheim. Beim hastigen Aufbruch verliert sie allerdings ihr Handy, was für Austin den einzigen Anhaltspunkt ihrer wahren Identität darstellt. Er macht sich auf die Suche.
Da die Aschenputtel-Geschichte wohlbekannt ist, wird auch Cinderella Story mehr als vorhersehbar. Ganz nett hingegen ist, wie man die Handlung als romantisch ausgelegte Highschool-Komödie modern verpackt hat. Aus dem verlorenen gläsernen Schuh wird so ein Handy und Cinderellas ewiges Schuften zu Hause für die Stiefmutter wird nun modern im Pool bzw. in der Gaststätte der Stiefmutter, die vormals natürlich Sams verstorbenem Vater gehört hat und nun von der Stiefmutter grundlegend verschandelt wird, erledigt. Der angebetete Prinz ist hier ein Footballspieler, der natürlich einer der beliebtesten Schüler der ganzen Schule ist. Die ewigen Chats per AOL-Messenger, bei dem Sam ihren Prinzen von einer persönlicheren Seite kennen lernt, ohne dass der weiß, mit wem er es da zu tun hat, erinnern dann auch noch an E-Mail für dich.
Die hübsche Hilary Duff als das moderne Aschenputtel kommt einigermaßen charmant und hat die Sympathien gleich auf ihrer Seite. Sie hat es ja auch nicht leicht mit all den überzogenen, krankhaft kunterbunten Nebenfiguren um sie herum, die fast alle nur nerven und bei Weitem nicht so lustig sind, wie es die Macher beabsichtigt haben. Humor (der hier, wenn überhaupt, die meiste Zeit nur ein müdes Lächeln auf das Gesicht des Zuschauers zaubert) definiert sich bei Cinderella Story sowieso nur durch ausgereizte Klischees von den bösen, strunzdoofen Stiefschwestern, der selbstverliebten, garstigen und Botox-süchtigen Stiefmutter in rosa Plüsch oder der verzogenen Cheerleader-Zicke als Intrigenspinnerin. Nur Sam und ihr Angebeteter Austin scheinen da noch einigermaßen normal zu sein.
Cinderella Story ist ein harmloser Spaß, der mehr als nur vorhersehbar und nur so mit Klischees beladen ist. Konstruierte Situationen, die je nach Bedarf entweder zu romantischer Zweisamkeit oder gemeiner Unterdrückung bzw. Bloßstellung der weiblichen Hauptfigur führen, sind mit einer allbekannten Handlung und einem ebensolchen Soundtrack zusammengeknüpft. Und trotzdem funktioniert der Film irgendwie. In diesem Bereich gab es wahrlich schon schlimmere Vertreter. Wer also mit absolut durchschnittlicher banaler Kost etwas anfangen kann, kann mit Cinderella Story so verkehrt nicht liegen. Denn wider Erwarten ist die kleine Highschoolromanze doch ganz unterhaltsam geworden.