Review

Ein italienisches Plagiat (oder Neuverfilmung, je nach Sichtweise) von Randal Kleisers "The Blue Lagoon":
Bonnie und Billy überleben einen Flugzeugabsturz und retten sich auf eine Südseeinsel wo sie eine weitgehend unbeschwerte Zeit miteinander verbringen.
Eine Ausgangssituation, die das Potenzial für eine dramatische Robinson-Crusoe-Geschichte gehabt hätte, verkommt, wie auch schon im amerikanischen Vorbild, zum seichten Urlaubs-Bilderbuch.
Dabei umweht diese kleine Italo-Produktion aber immerhin der angenehme Hauch des 80er-Trivialkinos. Das beginnt schon bei dem mit einem winzigen Modell realisierten Flugzeugunglück und der einleitenden Discoballade. Der Soundtrack ist auch ansonsten recht ordentlich und hat in seinen besten Momenten einen geradezu einlullenden Charakter, was im übrigen auch auf die gesamte Inszenierung zutrifft, die, bei aller Banalität der Handlung, immerhin straff und ohne größere Ausfälle durchgezogen wird.
Nett sind die Begegnungen mit einem weiteren Überlebenden, der sich bis dahin im Verborgenen gehalten hat, sich als äußerst launisch und rauflustig erweist und die deutsche Stimme von Ronald Nitschke bekommen hat.
Größter Pluspunkt ist allerdings die hübsche Sabrina Siani, die zwar darstellerisch auch keine Leuchte ist, aber dafür wesentlich freizügiger agiert als die prüde und langweilige Brooke Shields. Erfreulicherweise kann sie sogar auf verschiedene Bekleidungsvarianten zurückgreifen (eine knapper als die andere), weil ein Reisekoffer mit entsprechendem Inhalt angespült wird. Da erträgt man sogar ihr anfängliches infantiles Herumgezicke mit Wohlwollen.

"Die Trauminsel" ist sicher weit entfernt von einer Meisterleistung.  Dem fürchterlichen Brooke-Shields-Langweiler würde ich diese kleine Abstaube-Produktion aber auf jeden Fall vorziehen.

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