Review

Ich muss ja zugeben dass ich die „Karriere“ von John Terlesky schon seit Jahren betrachte. Angefangen hatte das mit der geilen Trashgranate „Deathstalker 2“, den ich schon als Jugendlicher eigentlich scheiße fand, aber der einfach herrlich unterhaltsam ist. Inzwischen ist er nur noch als Regisseur tätig(bis auf kleine Cameos in den eigenen Filmen) und hat mich mit seinen Filmen bisher ganz gut unterhalten. So empfinde ich z.B. „The Guardian“ oder „Supreme Sanction“ als gelungene B-Streifen, die vor allem auch wegen der guten Besetzung auffallen. Nebenbei bemerkt man auch das Terlesky ein Gespür für Action hat. Leider hat er das Problem, welches jeder B-Director hat: das schmale Budget der Produktionen.
Ein weiteres Manko ist die Produktionsstätte CINETEL die bisher alle seine Filme produzierten. Diese Firma hat mit den großen Studios Verträge das sie über Footage aus großen Produktionen verfügen darf und diese in ihre Filme herein schneidet. Als B-Film Gucker kennt man das hauptsächlich von Jim Wynorski; übrigens ein sehr guter Freund von John Terlesky.

„Chain Of Command“ ist ebenfalls so ein Produkt und bisher John Terlesky’s bester Film. Der für knappe 1,5 Millionen $ produzierte Film ist eine Typische „Stirb Langsam“ Variation auf dem Wasser, kann sich aber durch Besetzung und Inszenierung von anderen Filmen dieser Kategorie abheben. Patrick Muldoon(„Starship Troopers“, „Blackwoods“, „Project Viper“) spielt die Hauptrolle und muss den Präsidenten(Roy Scheider nach „Peacekeeper“ und „Executive Target“ wieder als Staatsoberhaupt) und den Football (der Koffer mit der Möglichkeit zur Aktivierung der Atomwaffen) beschützen. Dabei trifft er auf illustrere Leute wie Michael Biehn(„Aliens“), Maria Conchita Alonso(„Predator 2“, „Trust“) Ric Young(„Corrupter“, „Alias“) und Philip Tan(aus „Martial Law“ und für die Stunts zuständig).

Nach einem gemächlichen und recht actionarmen Anfang, beginnt die die Action dann auf dem Boot und besteht hauptsächlich aus Feuergefechten. Diese sind glücklicherweise abwechslungsreich gedreht wurden und geizen nicht mit Zeitlupen und blutigen Einschüssen. Dabei wird natürlich auch mal beidhändig geschossen. Wobei Terlesky immer viel Wert auf den Sound legt, so dass es gehörig kracht. Neben diesen Handlungsstrang gibt es ein weiteren im Militärstützpunkt der den Konflikt zwischen China und Amerika zeigt. Hier schwächelt der Film etwas, da Terlesky hier nicht ganz so gelungen Inszeniert. Dabei sei aber erwähnt dass zumindest der Film sich nicht scheut sowohl in Amerika als auch in China die Raketen hoch gehen zu lassen. Das sieht man wirklich selten. Ein netter Nebenpunkt, der aber natürlich(und zum Glück) nicht dramatisch behandelt wird. Ebenso untypisch für einen B-Film die Darstellung des Präsidenten als nicht gerade Sympathischen Vertreter und seine Bereitschaft bestimmte Charaktere sterben zulassen.

Wie oben erwähnt kommt hier auch wieder Szenen „größerer“ Filme zu sehen. Diesmal Hauptsächlich aus „Deep Rising“ dessen Schiff und einige Szenen komplett übernommen wurden. Aber Terlesky schafft erstens die Szenen gut einzufügen und zweitens beim Schiff, haben sich die Macher sogar die Mühe gemacht die Bilder Digital zu bearbeiten, so dass der Kahn zumindest einen anderen Namen trägt.

Da ich kurz nach Vö. in den USA, mir die Ami Scheibe zulegte sei an dieser Stelle mal der geniale Audiokommentar von John Terlesky erwähnt(ebenso bei „Supreme Sanction“). Dort erzählt er viele kleine Geheimnisse oder nimmt sich selbst auf dem Arm. So meint er z.B. wenn sie nicht so viele Sonnenbrillen hätten, hätten sie noch eine Woche länger drehen können. Oder warum manchmal nicht gezeigt wird wie ein Mann beim Schusswechsel hinfällt. Dafür müsste der Stuntman halt Extra bezahlt werden. Leider gibt es solche Audiokommentare bei B-Actionfilmen heute nur noch selten.

Fazit:
Für mich ist der Film ein sehr gelungener B-Actioner der durch die gute Inszenierung von John Terlesky und einigen netten Plotpunkten auffällt und alleine durch die bekannten Schauspieler bei Laune hält. Natürlich sollte man diese Art von Filmen mögen sonst kann man vermutlich nicht viel damit anfangen.

7/10 (B-Punkte)

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