Kaffeeplausch (2001)

Zu den bisher unbestrittenen Highlights unter den Kurzfilmen aus dem Hause Nuckleduster gehört wohl „Kaffeeplausch“ mit Roger Sommer an der Kamera und Psyko Muus an den Gore FX. Herrlich kurz und knapp auf den Punkt gebracht ist die anfängliche Frauensolidarität zweier Freundinnen, bis der eben noch verhasste Ex einer der beiden Szenedamen anruft, was der anderen im Zusammenhalt ein Dorn, bzw. im weiteren Verlauf des Streits eine Stricknadel, im Auge ist. Als hätten sie schon lange darauf gewartet, gehen die beiden wie die Furien aufeinander los, kein geordneter Catfight, wie ihn Tarantino gerne klaut, sondern ein höchst amüsantes Gesplatter zum löslichen Kaffee in lockerer WG-Atmosphäre. Wer braucht da schon die große Story, wenn mit wenigen Sätzen von den beiden Darstellerinnen Iris La Liner und Fabienne Ammann alles gesagt scheint und der offene Schlagabtausch mithilfe des umgebenden Haushalts in Funsplatter bis zum bitteren Ende mündet. Ein absolut stimmiges, kleines Independentwerk mit Spaß an der Sache und auf jeden Fall für den Betrachter von der Gorefraktion. Bild und Ton gehen mal wieder gut klar, zumal die beiden Akteurinnen, im Gegensatz zu „Projekt Fleisch“ etwa, erstaunlich verständlich, fast schon hochdeutsch sprechen. Das lässt, wenn auch auf anderem Niveau und mit geringerem Budget, das asiatische Pendant "2LDK" schon fast erblassen. Wie heißt es immer so schön bei diesen Splatterfanatikern: Mit ein paar Bier und Freunden..

Fazit: Kultiger Splatterspaß, endlich mal wieder Amateure ohne Peinlichkeiten. 8/10 Punkten