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„...und da sagt man, dass Haustiere beruhigend wirken...“

Ein Jahr nach seinem ersten Auftritt in Zeichentrickform stand Comickater Garfield im Mittelpunkt eines weiteres 24-minütigen Cartoons: „Garfield in der Großstadt“, hierzulande auch bekannt als „Garfield und die ,Krallen‘“ oder „Garfield schleicht durch die Stadt“. Das Drehbuch verfasste diesmal Lorenzo Music zusammen mit Garfield-Zeichner Jim Davis, die Regie übernahm erneut Phil Roman. Auftraggeber CBS strahlte den Film erstmals am 28. Oktober 1983 aus.

Garfield geht auf der Fahrt zum Tierarzt verloren, streunt abends durch die Stadt und trifft auf die „Krallen“, eine Bande verwilderter Straßenkatzen. Als er sich in ein leerstehendes Gebäude flüchtet, kommt es ihm seltsam bekannt vor: Es entpuppt sich als sein Geburtsort, und er trifft auf niemand Geringere als seine Mutter.

Im Prolog bringt Garfield Jon um sein Frühstück. Die Fahrt zum Tierarzt erweist sich als ebenso schicksalhaft wie lehrreich für Garfield, der offenbar keine größere Stadt gewohnt ist. Das Aufeinandertreffen mit den „Krallen“ ist gestaltet wie ein Musical. Zunächst trifft er auf ein einzelnes Mitglied, mit dem er sich quasi tanzend duelliert, bis dieser mit seiner Gang anrückt – ein herrliches Bild wahrlich wilder Katzen! In den verlassenen Räumlichkeiten eines ehemaligen italienischen Restaurant trifft er seine Mutter wieder, was mit Rückblenden, aber ohne übertriebene Rührseligkeiten inszeniert wird. So erklärt sich seine Leidenschaft für Lasagne. Darüber hinaus lernt er sogar weitere Familienmitglieder kennen – und das harte Straßenleben, wodurch er realisiert, wie gut er es bei seinem Herrchen Jon hat.

Es kommt zu einer weiteren Konfrontation mit den „Krallen“, die sich als eben diese nach einem weiteren Song in Musical-Manier vorstellen. Die unmittelbare Folge ist ein Kampf, nach dem Garfield wieder auf sich alleingestellt ist. Letztlich geht alles gut aus, da Odie und Jon ihn wiederfinden. Die Aussage lautet Home sweet home, darüber hinaus wird auf sehr süße Weise Mutterliebe thematisiert – womit Garfields urbanes Abenteuer auch eine Art Origin-Story darstellt. Für 24 Minuten ist das vielleicht ein bisschen viel, nichtsdestotrotz ist auch „Garfield in der Großstadt“ eine sehr ansprechende und auch memorable Zeichentrick-Komödie für die ganze Familie mit Humor und ebenso viel Herz.

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