„Das finde ich sehr verwirrend...“
„Garfield in der Südsee“ alias „Garfield bei den Indianern“ aus dem Jahre 1986 ist der fünfte Zeichentrick-Kurzfilm um Jim Davis‘ Comickater, wie üblich von Phil Roman für den US-TV-Sender CBS inszeniert. Das Drehbuch verfasste Jim Davis höchstpersönlich und die Erstausstrahlung erfolgte am 27. Mai 1986.
Zusammen mit Jon und Odie geht’s in den Urlaub, genauer: in die „Paradieswelt“, eine Art Budgetvariante der Insel Hawaii. Garfield fliegt erstmals in seinem Leben, verkleidet als Jons Sohn, und würde lieber aufs echte Haiwaii. Dorthin tagträumt er sich visualisiert, lässt sich von den dortigen Katzen als Star empfangen und feiern, während er auf „Elvis auf Hawaii“ macht und erst einmal einen Hit schmettert. In der Realität entpuppt sich das gebuchte Hotel leider als billige Absteige. Man verzagt jedoch nicht, sondern leiht sich einen heißen Schlitten (einen Chevrolet Bel Air). Im Zuge einer Ausfahrt auf der Suche nach einem schönen Strand treffen sie auf den Stamm des Ramma-Lamma und der Ding-Dongs, die wie in 1950er-Jahre-Strandfilmen leben, seit ihnen der legendäre „Kreuzfahrer“ (im Original: Cruiser) – eine James-Dean-Reminiszenz – die damalige Populärkultur nahebrachte, ehe er mit seinem Auto in den ausbrechenden Inselvulkan steuerte und sich für das Eingeborenenvolk opferte.
Die Häuptlingstochter Owooda und deren Katze Mai-Tai becircen Jon und Garfield, als der Vulkan plötzlich erneut ausbricht. Owooda will sich mit Mai-Tai opfern und in den Vulkan stürzen. Ganz recht, dieser Film wird so richtig dramatisch, versprüht dabei großartige Surf’n’Roll-Vibes, ist als Ehrerbietung an die 1950er-Popkultur zu verstehen und hat mit dem „Kreuzfahrer“ einen inszenatorisch am Psychedelischen kratzenden Mythos zu bieten. Die Musik ist einmal mehr eine Klasse für sich und der Häuptling wird im Original vom DJ Wolfman Jack gesprochen. Lediglich das Happy End wirkt etwas sehr erzwungen und fällt damit ein wenig ab.
Da zücke ich 7,5 von 10 Vulkanfahrten im Amischlitten.