Review

Yukon
(Koch Media) 

Als Anfang der 80er der vorliegende Yukon in die Lichtspielhäuser kam, überraschte er durch seine Machart und seinen zwei Hauptdarstellern Lee Marvin und Charles Bronson das Publikum. Was der Zuschauer hier zu sehen bekam war ein Western im Mantel eines Thrillers, der düster, drastisch und desillusioniert seine Geschichte von zwei verbitterten Männern erzählte.
Der stoische Trapper Johnson (Bronson) möchte sich eine neue Existenz in den verschneiten Bergen Kanadas aufbauen. Bei einem Hundekampf kauft er den dem Tode geweihten Hund seinem Besitzer ab und pflegt ihn gesund. Dieser möchte nun seinen Hund zurück, und versucht dies mit allen Mitteln. Durch ein Missverständnis wird Johnson nun auch vom örtlichen Sheriff Millen (Marvin) verfolgt. Dies jedoch lässt sich Johnson nicht gefallen und wehrt sich. Die Situation eskaliert und so sieht sich der Sheriff gezwungen, Jagd auf den Trapper zu machen.
Der Film präsentiert sich, eingebettet in tollen Aufnahmen, brutal und blutig, lässt aber auch den großartigen Schauspielern den Raum, ihr Können unter Beweis zustellen. Die Kompromisslosigkeit und die Intensität geben dem Film eine Grundspannung, die ihn weit über dem Durchschnitt ähnlicher Produktionen spielen lässt.
Im Bonusmaterial der vorliegenden DVD aus dem Hause Koch Media findet der geneigte Fan neben einer Bildergalerie und dem Originaltrailer noch ein interessantes Radiointerview mit dem Gespann Bronson und Marvin. Yukon, beziehungsweise Death Hunt (so der Originaltitel) ist ein bärbeißiger Actioner alter Schule. Hier ist nicht der Geschichte die ganze Aufmerksamkeit gewidmet worden, sondern den beiden Hauptdarstellern, welche  hier ein letzte Mal gemeinsam vor der Kamera zeigen konnten, wie ein Spätwestern im (positiv gemeinten) altmodischen Stil auszusehen hat. Auch wenn Regisseur Peter R. Hunt mit Yukon einen offensichtlichen Thriller präsentiert, vereint der Film doch alle grundlegenden Elemente des klassischen Westerns. Gescheiterte und desillusionierte Menschen leben abseits der modernen Zivilisation und hängen den alten Idealen nach, müssen sich jedoch ein letztes Mal aufraffen um sich zu behaupten. Hunt schuf hier einen sehr atmosphärischen Abgesang mit tollen Aufnahmen und zwei Stars, denen man zur Zeit der Dreharbeiten solche Rollen nicht mehr zugetraut hätte (man erinerrt sich, in den 80ern schoss sich Charles Bronson durch die x-te Wiederholung seiner Death Wish – Reihe. Dass er hier wieder den klassischen schweigsamen Einzelgänger gibt, zeigt, dass er als Schauspieler quasi für diesen Typus geschaffen war. Yukon ist ein rauer, brutaler Film, der durch die Vermischung von Thriller und Spätwestern einen ungewöhnlichen Beitrag liefert, der für Fans sehr interessant sein dürfte.  

CFS

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