"Yukon" wird ein Terretorium genannt, welches sich im äußersten Nordwesten von Kanada befindet und somit an Alaska grenzt. Hier lässt Regisseur Peter Hunt (Im Geheimdienst ihrer Majestät, Gold) eine atemberaubende Jagd stattfinden nach dem Drehbuch von Michael Grais und Mark Victor (Zum Töten freigegeben, Poltergeist).
Dabei geht es um den wortkargen Trapper Albert Johnson (Charles Bronson), der einen verletzten Hund vor dem sicheren Tod bewahrt und sich mit dessen Besitzer Hazel (Ed Lauter) in die Haare kriegt. Mit seinen Mannen will sich Hazel an Johnson rächen, doch der wehrt sich und es gibt einen Toten zu beklagen. Nun wird Sgt. Edgar Millen (Lee Marvin) eingeschaltet, der zur Treibjagd auf Johnson bläst.
Mit Lee Marvin (Das Dreckige Dutzend, Point Blank) und Charles Bronson (Death Wish, Murphys Gesetz) stehen sich zwei Ikonen der Filmgeschichte gegenüber und liefern sich ein unerbittliches Duell. Über Johnson weiß der Zuschauer erstmal gar nichts, doch er hat eine Vergangenheit, die sein hohes Können in Punkto Überleben rechtfertigt. Seinen Gegner Millen findet der Zuschauer zu keiner Sekunde unsympathisch. Ganz im Gegenteil, Millen und Johnson teilen sich den Part des Sympathieträgers.
Millen ist eigentlich die gleiche Sorte Mensch, sehr wortkarg, aber erfahren in seinem Beruf. Gerade ist er im Begriff seinen Nachfolger Alvin Adams (Andrew Stevens) einzuarbeiten. Kleinere Verbrechen interessieren ihn nicht sonderlich, doch wenn es um Mord geht greift Millen ein. Sehr fair konzentriert sich Hunt auf beide Charaktere, jedoch gibt es da noch eine kleine Nebengeschichte. Die handelt von einem Trapper, der Menschen wegen ihrer Goldzähne ermordet. Ist das etwa auch Johnson?
Hunt macht das Beste aus dem eigentlich simplen Plot, der den Zuschauer dank seines hohen Tempos durchgehend fesselt. Auch die Dialoge haben Wortwitz und besonders wie sich Alvin in dieser neuen Welt zu recht finden muss, sorgt für einige Schmunzler.
Doch noch viel mehr beeindruckt die authentische Naturkulisse, hier wurde wirklich in der Eiseskälte gedreht, was dem Film auch diese Intensität verleiht.
Da stört es nicht mal im geringsten, dass man sich ein wenig Zeit nimmt, bis die Menschenjagd in die Gänge kommt. Millen und seine Mannschaft werden dabei kontinuierlich dezimiert, bald schaltet sich sogar die Regierung ein und man setzt ein Kopfgeld auf Johnson aus. Nun jagen neben Millen auch noch jede Menge Zivilisten und ein großmäuliger Pilot hinter Johnson her.
Besonders die wenigen Konfrontationen sind Hunt geglückt, hier kommt es meist zu Schussgefechten, die nicht nur dementsprechend brutal verlaufen, sondern auch sehr gut choreographiert sind. Dabei ist besonders Millens Verhalten gegenüber Johnson das krasse Gegenteil zum Mainstream, was auch das sehr offene Ende beweist.
Diese altmodische und harte Menschenjagd hat es in sich und bietet neben überzeugenden Darsteller und einer großartigen Naturkulisse auch schick choreographierte Actionszenen. Hunt hat alles richtig gemacht und aus dieser Jagd einen spannenden und sehr kurzweiligen Film kreiert. Bronson und Marvin sind klasse.