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Daniel Ray Hawkins wurde als Serienmörder verhaftet . Nun sitzt er in einer Polizeistation und gesteht Sheriff Gaines bereitwillig Morde an über 200 Menschen . Er erzählt von seiner schweren Kindheit , seinen ersten Morden , dem ersten Treffen mit seinem Kumpel Moon und dessen Schwester Molly , die ihm beim Töten halfen . Zuerst ist die Polizei skeptisch , doch als ein Skelett gefunden wird , werden die Beamten hellhörig ... 

" Henry - Portrait of a Seriel Killer " trifft " Der Totmacher " 

Basierend auf der Geschichte des echten Killers Henry Lee Lucas , der behauptete über 600 Menschen getötet zu haben , von denen ihm aber nur 3 Morde nachgewiesen werden konnten , wurde der Film bereits 1985 fertiggestellt , von Roger Corman aufgekauft , aber nicht veröffentlicht , da man fürchtete als Trittbrettfahrer von " Henry - Portrait of a Seriel Killer " bezeichnet zu werden . Erst in den 1990er Jahren brachte man ihn dann doch heraus um von dem Hype , den " Das Schweigen der Lämmer " ausgelöst hatte , zu profitieren ( siehe das Filmcover , das zwar aussieht wie Hannibal Lecter , mit " CoaSK " aber gar nichts zu tun hat ) .  
Dabei muss sich " CoaSK " wahrlich nicht hinter den großen Vorbildern ( oder eher Nachfolgern ) verstecken . Da er ein Film mit unbekannten Darstellern , ebenso unbekanntem Regisseur und günstigen Production Values ist , verleiht ihm gerade das eine effektive , fast schon dokumentarische , Atmosphäre . 
Hawkins´ Geschichten , die in Rückblicken erzählt werden , erscheinen schon sehr glaubhaft und versprühen manches mal eine Niedertracht , dass es schon kaum auszuhalten ist . Ob man wahllos aus dem fahrenden Auto heraus zwei Kinder erschießt , die Nachbarin einer alten Dame bestialisch ermordet , sinnlos einen Ladenbesitzer und eine Zeugin niederschießt oder sich noch über das Opfer lustig macht , dessen Geld man gerade ausgibt . Der Film macht - wie Hawkins und Moon - keine Gefangenen . Gerade als sich Moons Schwester Molly zu den Mördern gesellt und mit größtem Vergnügen an den Taten beteiligt , fand ich die Sache teils schon schwer zu ertragen . Denn , wenn man auch nur ab und zu mal eine Dokumentation über Serienmörder gesehen hat , dann weiß man , dass jede dieser Geschichten sich wirklich hätte zutragen können oder sogar zugetragen hat . 
Darstellerisch darf man kein Oscar Material erwarten und die nicht gerade hochprofessionelle Synchronisation tut ihr übriges dazu , den Film wie das Überbleibsel eines 1970er Jahre Autokinos wirken zu lassen , doch auch das verleiht ihm einen ruppigen " Charme " . 
Dafür wurde Robert A. Burns schon von seinem Äußeren perfekt für die Rolle Hawkins´ ausgewählt , denn er verkörpert diese Mischung aus einem Typen , dem man irgendwie nichts böses zutraut , aber der auf der anderen Seite auch aussieht , als wäre er eben ein Serienmörder . Als Darsteller war und ist er bis zu seinem Tod zwar nicht mehr groß aufgefallen , war aber bei einer überraschenden Anzahl von absoluten Horror Klassikern für die künstlerische Leitung verantwortlich . Unter anderem entstanden so " Re-Animator " , " Das Tier " , " Tourist Trap " , " Hügel der blutigen Augen " und der Original " Texas Kettensägenmassaker " unter seiner künstlerischen Führung !!! Kein Wunder , dass da die Atmosphäre manches mal an den letztgenannten Film erinnert - besonders , als eine Frau den Unterschlupf der drei Mörder betritt , eine blutige Kettensäge , Knochen und aufgehängte Fleischerhaken entdeckt und sich Molly mit einem Messer auf sie stürzt wie weiland der Hitchhiker auf die Jugendlichen im Bus in " TCM " .
Gegen Ende verliert " CoaSk " dann leider ein wenig an Authentizität , weil man die Perspektive des Mörders erstmals verlässt und eine neugierige Sekretärin hinter den Mördern her schnüffelt , ein Polizist im falschen Moment auftaucht und ein entlaufenes Opfer dafür sorgt , dass die Gruppe dezimiert wird - da schien man dann doch nach einem eher konventionellen Showdown zu suchen . 

Fazit : Ein authentisch wirkender Serienmörderfilm , abseits von geleckten Hollywood Produktionen mit Starpower wie " Sieben " oder " Das Schweigen der Lämmer " . Doch diese vermeintliche Schwäche ist seine größte Stärke . Dazu ein minimalistischer Soundtrack , der an den Nerven zerrt , und ein zynischer letzter Satz . Leute , die sich mit der Serienkiller Thematik beschäftigen , sollten diesem unbekannten Werk , das dem Serienmörder den " Hollywood Glamour " nimmt , mal eine Chance geben ... 

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