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Drei Jahre nach Brian Trenchard-Smiths Night of the Demons 2 (1994) kehrte Goth-Demoness Angela (Amelia Kinkade) noch einmal zurück, um die Mordstatistik zu Halloween mal wieder etwas anzuheben, und wenn man sich das Ergebnis zu Gemüte führt, wünscht man sich glatt, sie hätte es lieber bleiben lassen. Night of the Demons III (hierzulande Demon Night) ist ein Paradebeispiel für ein einfallslos aufgewärmtes Erfolgsrezept, welches so lange gemolken wird, bis außer heißer und übelriechender Luft nicht mehr viel rauskommt. Der Streifen beginnt mit einem lahmen Prolog, in dem ein Polizist (Larry Day) versucht, Angela aus Hull House zu vertreiben, woraufhin er mit seiner eigenen Dienstmarke getötet wird. Anschließend folgt ein analog zum Original (Night of the Demons, 1988) animierter Vorspann, doch damit enden die Parallelen auch schon. Denn während dieses Opening bei Kevin Tenneys flottem Party-Kracher noch stimmig, witzig und charmant ist, so ist es hier bloß eine lieblos gestaltete Kopie, welche die Alarmglocken beim Zuschauer gleich mal zum Schrillen bringt.

Daß dieses Schrillen berechtigt ist, belegen die nächsten Minuten mehr als eindrucksvoll, wenn Drehbuchautor Kevin Tenney und Regisseur Jim Kaufman die Figuren einführen, mit denen wir die nächste Zeit verbringen dürfen bzw. verbringen müssen. Das sind alles Stereotypen der übelsten Sorte, was jedoch gar nicht das große Problem ist. Das große Problem ist nicht nur, daß diese eindimensionalen Abziehbilder von miesen Knallchargen gespielt werden, sondern auch, daß sie alle entweder total uninteressant oder fürchterlich unsympathisch gezeichnet sind. Und so muß der Zuschauer mit dem Dilemma klarkommen, daß die einen schrecklich nerven, während ihm die anderen gänzlich am Allerwertesten vorbeigehen. Der Plot dreht sich um eine kleine Bande halbstarker Unruhestifter, die nach einem Zwischenfall in einem Tankstellen-Shop im Hull House Zuflucht suchen und von Angela nach und nach getötet und in Dämonen verwandelt werden. Mittendrin befinden sich die Cheerleader Abbie (Patricia Rodriguez) und Holly (Stephanie Bauder), die unschuldig zum Handkuß kommen.

Das Beste, was man über Night of the Demons III sagen kann, ist, daß er mit seinen knapp über achtzig Minuten dankenswerterweise recht kurz geraten ist und somit nicht allzu viel Lebenszeit vergeudet. Kaufman setzte die formelhafte Geschichte einfallslos und langweilig um, ohne Witz, ohne Charme, ohne Spannung, ohne Esprit. Unspektakulär dümpelt der Streifen stupide vor sich hin, bis man irgendwann vom einsetzenden Abspann erlöst wird. Der ganze Film macht einen dermaßen lustlosen Eindruck, daß zu keiner Zeit Laune aufkommen mag. Da können selbst die paar netten Gore-Effekte, wie ein Schuß durchs Auge oder ein herausgerissenes Herz, kaum etwas retten. Leider konnte auch die tolle Location der beiden Vorgänger nicht mehr verwendet werden, da der Streifen zur Gänze in Kanada gedreht wurde, und so mußte ein anderes (austauschbares) Gebäude als Hull House herhalten. Man muß dem Film zugutehalten, daß manche Szenen hübsch ausgeleuchtet sind, doch durch den billigen und sterilen Look ist Teil drei zu keiner Zeit so stimmungsvoll wie die beiden Vorgänger.

Ich möchte nicht verschweigen, daß es inmitten all der Ärgernisse auch zwei, drei kleine Lichtblicke gibt. Die Idee, daß die Verkleidung der Figuren Einfluß auf ihr Dämonendasein hat, ist recht nett, wird allerdings nur inkonsequent umgesetzt. Einige Masken sind ganz ansprechend gelungen, wie z. B. Angela oder die Katzendämonin; andere hingegen (das Teufelchen, die Schlange) sind kaum der Rede wert. Wenn vom Film etwas hängenbleibt, dann ist das vermutlich die Fellatio-Sequenz! Da nuckelt Angela so gekonnt an einem Pistolenlauf, daß sie die Patronen aus der Kammer saugt und ausspuckt. Für Lacher wiederum sollte der verunglückte Spezialeffekt sorgen, wo sich eine Hand in eine Schlange verwandelt und die "Besitzerin" attackiert. Und so stolpert der nach Schema F gestrickte Night of the Demons III öde dahin, verzettelt sich in seinem unnötigen Nebenplot um einen kurz vor der Pension stehenden Polizisten, stapft ungeschickt durch diverse Klischee-Fettnäpfchen und taumelt von einem lahmen Set-Piece zum nächsten. Schade. Eine solch unwürdige Abschiedsvorstellung hat sich Angela nicht verdient.

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