Nachdem ihr Vater, Jack the Ripper, ihre Mutter umgebracht hat, wächst die verstörte Anna bei einer alten Dame auf, die sie für zwielichtige Arbeiten missbraucht. Als sie diese tötet, nimmt sich der wohlhabende Dr. Pritchard ihrer an, der als Anhänger von Freud an einer Psychoanalyse zum Verständnis der Mörderin interessiert ist, unterschwellig schwingt auch immer wieder eine sexuelle Note mit. Somit steht ihrem Aschenputteltraum ihr Kindheitstrauma entgegen, dass durch einen Schlüsselreiz ausgelöst immer wieder die Mordlust in ihr weckt und das junge, unschuldige Mädchen zur Täterin mit immenser Tatkraft werden lässt. Mal durchbohrt sie die böse Stiefmutter mit dem Schürhaken, mal rammt sie dem Hausmädchen einen Dolch in den Hals, Jack the Ripper taucht dagegen eigentlich nur am Rande auf. Damit schließen die Hammer Studios eine Lücke in ihrer Horrorfilmreihe, die sich mit dem berüchtigten Frauenmörder nie so recht beschäftigte und hiermit quasi eine erfundene Fortsetzung der Story verfilmte. Eine gewohnt prächtige Ausstattung schafft ein atmosphärisch stimmiges Whitechapel des Londons um die Jahrhundertwende, ebenso überzeugend sind die Schauspieler. Besonders Eric Porter („Die Bestien Lauern Vor Caracas“) ist glänzend als von seinen Studien verblendeter Dr. Pritchard besetzt. Für die Zeit richtig erstaunlich sind die blutigen Morde, die Peter Sasdy vor der Kamera inszeniert. Die Geschichte um die schizophrene Anna, ihr Doppelleben als unschuldiges Mädchen und als vom Geist ihres Vaters besessene Mörderin ist spannend weitergesponnen und teilweise regelrecht blutrünstig. Mit einem opulenten Finale in der St. Pauls Church schließt Peter Sasdy seinen vielleicht besten Film ab, der in seiner grafischen Gewaltdarstellung schon etwas an die italienischen Giallos der damaligen Zeit erinnert.
Fazit: Interessante Fortführung des Ripper-Themas mit Freudianer und sadistischen Morden. 7/10 Punkten