Review
von Leimbacher-Mario
Geisterstund hat Kristall im Mund
Wer an Halloween nochwas für seine Käsemitternachtsplatte sucht, ist wahrscheinlich bei „Hellgate“ gut bedient. Ein echter Magenschliesser in trashiger Filmform. Zwei Pärchen, eine Geisterstadt, eine notgeile Anhalterin aus der Hölle, dilettantisch gemachte Brüste, ein magischer Kristall, Monstergoldfische, fiese 50s-Biker, stumpfe Erdrosselungen, witzige Anschlussfehler, totale 80er-Stimmung, dumm-sympathische Typen, saftige Köpfungen, seltsame Zaubernummern - all das und noch viel mehr ist „Hellgate“!
Für viele lange Zeit einer der schwächsten, dümmsten Horrorschinken seiner Zeit, muss ich sagen, dass er zwar definitiv nicht gut ist, ich seine Schwächen sicher auch nicht übersehe(n will) - er aber dennoch Spaß macht auf seine grenzdebile Art. Ich mag seine surreale Herangehensweise, irgendwo zwischen Slasher und übernatürlichem Geschwurbel (wenn man genau hinguckt sogar mit minimalem „Carnival of Souls“-Flair), ich mag seinen nahezu dreidimensionalen Käsefussgeruch und dass gefühlt einfach mal gemacht wurde, weil man Bock drauf hatte. Ohne groß nachzudenken oder es wirklich zu können, so ist z.B. in jedem Karnevalsladen besseres Monster-Make Up zu bekommen, die Geschichte wird unnötig verschachtelt und zerstückelt, die männlichen Darsteller wirken wie Grabbeltisch-Seinfelde. Doch insgesamt ist „Hellgate“ für den Connaisseur von käsigem Quark (heutzutage heißt das dann wohl „Quäse“) durchaus zu empfehlen. Erst recht mit dem hervorragenden Bild der Arrowdisc, die den Geisterlacher in einer messerscharfen Quali zeigt, die weit über seiner filmischen Liga spielt. Aber warum nicht auch solche kultigen Kleinode herausputzen und in voller „Pracht“ zeigen...
Fazit: (nahezu ausschließlich aus den falschen Gründen) unterhaltsamer Drecksfilm! Dellamorte Dellacheese. Pfui und Hui.