Eieiei...was für eine Perle! Es gibt unzählige Filme, die zweifelsohne die schlechteste Bewertung verdienen, ganz wenige, die sich für die Höchstnote qualifizieren und dann gibt es noch eine Handvoll "Meisterwerke", die für beides in Frage kommen. Herzlichen Glückwunsch, "Beowulf" gehört in diese Kategorie!
Nach nur 5 Minuten weiss der Zuschauer was ihn erwartet:
- ein Soundtrack, der vermutlich aus einer 30 Sekunden Endlosschleife besteht (Techno im Mittelalter - großartig!)
- ein Budget, aus dem so mancher inspirierter Amateuerfilmer wohl ein Meisterwerk gemacht hätte, das aber bei "Beowulf" leider zu schätzungsweise 80% für das Design exotischer Waffen draufging (Kettensägenschwerter, halbautomatische Armbrüste, &ct.)
- jeder Satz (in der Regel bestehend aus nicht mehr als "Subjekt-Prädikat-Objekt") ist ein Brüller an unfreiwilliger Komik (es scheint, als hätte man eine Anzahl an Schlagworten in einen Zufallsgenerator eingegeben, welcher dann nicht nur einzelne Satz(fragmente), nein, ganze Dialoge(!) kreiert hat, die man dann irgendwie ins Drehbuch (1 DIN A4 Blatt?) hineingebastelt hat.
Kostprobe?
"Er ist gefährlich".
"Ihr braucht Hilfe."
"Es wird Nacht".
Welch episches Pathos! Man merkt sofort: hier war ein kleiner Goethe am Werk!
Naja, so könnte man endlos weitermachen, dabei sollte das hier eigentlich nur eine Kurzkritik geben. Zwar bleiben unzählige Fragen am Ende ungelöst (Trägt Lambert den gleichen Mantel wie in seinen 4983 anderen Filmen? Warum stecken die Ritter in so bescheuerten Rüstungen? Wieviel wiegen die Hörner auf dem Helm des einen Typen?), aber dafür entschädigen dann billigst animierte Special FX, atemberaubende, äh, Erotikszenen und wie bereits gesagt, der unfreiwillige Humor der Dialoge.
Fazit: Wahlweise 1/10 oder 10/10 (muss jeder selbst entscheiden).