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„Beowulf“ gehört zu jenen Filmen, mit denen der gealterte Christopher Lambert seinen Star-Status kaum wieder erhalten wird.
Dabei verändert der Film die zu Grunde liegende Sage nach Belieben. So werden der greise Schlossherr Hrothgar (Oliver Cotton) und seinen Mannen auch hier Nacht für Nacht von dem Monster Grendel heimgesucht, dass ihre Reihen ausdünnt, aber zusätzlich wird ihre Burg noch belagert. Der Grund für die Belagerung wird verschwiegen, was diesen Einfall ebenso überflüssig wie die meisten der Verschlimmbesserungen.
Auftritt Held: Beowulf (Christopher Lambert) befreit eine aus der Burg geflüchtete Magd, welche von den Belagerern gefangen genommen wurde. Doch angesichts der Burg macht sie kehrt vor Angst, um dieses mal wirklich von den Belagerern kalt gemacht zu werden. Für das Testosteronstarke Zielpublikum gibt’s aber Ersatz in Form von dem ehemaligen Lara Croft Model Rhona Mitra als Königstochter Kyra.

Weiter geht es mit einer stumpfsinnigen Aneinanderreihung von Kämpfen gegen Grendel oder Vorbereitungen für diese. Nebenbei darf noch ein grobschlächtiger Nebenbuhler, Roland (Götz Otto), um Prinzesschens Gunst auftauchen und das weitgehend unbekannte Ensemble dezimiert werden, bis nur noch die größeren Sprechrollen übrig sind.
Autsch, Christopher, das tut doch weh. Den mit diesem trashigen Hack’n’Slay Streifen kann man allenfalls dem Fantasyfan imponieren, für den es nur wenig Filme zur Auswahl gibt (von denen ein Großteil dieses Filmchen noch unterbieten dürfte). Für eine Rückkehr zum Mainstream reicht es aber auf gar keinen Fall.
Die Story ist unspannend und zum Einschlafen, da der ständige Wechsel zwischen Gefecht und Vorbereitung darauf bald ermüdet und die Nebenplots wie die Liebesgeschichte wenig mehr als schmückendes Beiwerk sind. Wer die Sage kennt wird sich zudem an den vielen Verschlimmbesserungen in der Geschichte stoßen.

Pluspunkte sammeln können die Kampfsequenzen, die teilweise recht furios sind, zumal diese Art von bewaffneten Zweikampf selten im Film geboten bekommt. Allerdings ist das Ganze sehr unrealistisch gemacht (Beowulf springt trotz Kettenhemd wie ein Flummi umher) und teilweise ist es doch sehr offensichtlich, dass Lambert an mehreren Stellen gedoubelt wurde.
Christopher Lambert spielt immerhin ganz gut, was ein wenig für die grottenschlechte Story entschädigt. Rhona Mitra tut halt ihren Dienst und sieht atemberaubend sexy aus; schauspielerisch durchläuft sie eine Routine. Götz Otto gibt die typische Rolle, die man einem Deutschen in Hollywood gibt, was bedeutet, dass er vor allem böse aus der Wäsche gucken muss. Die anderen Nebendarsteller erbringen bestenfalls durchschnittliche Leistungen, sofern sie etwas mehr als Monsterfutter spielen dürfen.

„Beowulf“ ist ein extrem langweiliges Fantasyfilmchen, dass man nicht gesehen haben muss und dessen einzige Stärken die Kämpfe und Rhona Mitra sind.

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