Review

Ein letztes Mal sollte Cruchot zurückkehren und es war damit auch leider der letzte Film, den Louis De Funes drehte, denn im Januar 1983 erlag der Starkomiker einem Herzanfall.

Die Gendarmerie von St. Tropez ist in heller Aufregung. Nicht nur, dass man ein neues Gebäude bezogen hat und sich mit neuer Technik vertraut machen muss, kommen noch vier aufreizende Politessen neu hinzu. Diese sollen erste Erfahrungen im richtigen Berufsleben machen und wurden Adjudant Jérôme Gerber mit dem Befehl anvertraut sie nicht aus den Augen zu lassen und auch nicht unnötigen Gefahren auszusetzen.
Dieser Befehl gerät mächtig ins Wanken, als die erste der hübschen Frauen auf mysteriöse Weise verschwindet. Als kurz darauf noch Numero zwo auf einmal weg ist wird allen klar, dass hier irgendwas nicht mit rechten Dingen zugeht.
Verzweifelt versucht Cruchot diese Pleite vor dem Colonel geheim zu halten, denn sonst rollen ihre Köpfe. Aber schon bald ist der Verlust der dritten Politesse zu vermelden und da sind sie gezwungen Farbe zu bekennen.
Die Pistole wird ihnen auf die Brust gesetzt und damit sind sie zum Handeln gezwungen. Wird es ihnen gelingen dem geheimnisvollen Treiben auf den Grund zu gehen und die Mädchen wieder zu finden?

Sahen sie Darsteller schon in „Louis unheimliche Begegnung mit den Außerirdischen“ schon in die Jahre gekommen aus, so sind sie es hier noch mehr. Das solche Greise überhaupt noch in Amt und Würden sind ist ein Rätsel, dass nur die Macher des Filmes erklären können. An dieser Stelle hätte die Geschichte mit der pensionierten Truppe besser gepasst, aber OK.
Auf jeden Fall sieht man die alte Truppe ein weiteres Mal und auch in etwa der gleichen Zusammenstellung wie im Vorgänger. Unterstützt werden sie dabei von vier ungemein aufreizenden Damen, die einem das Wasser im munde zusammenlaufen lassen. Zumindest für damalige Verhältnisse. Aber für mein Dafürhalten auch für Heutige.
Diese Mädels bringen junge Frische ein. Jedoch wirken die Truppenteile mit ihren Avancen recht peinlich und mehr wie alte Perverslinge als wirklich ernst zu nehmende Partner. Das war ohnehin ein Punkt der mich immer störte. Die hübschen Damen werfen sich solchen, sorry wenn ich das sage, hässlichen Gestalten an den Hals? Recht unglaubwürdig.
Aber wen stört’s, wichtig ist dass die Gags zünden und die übrige Story zu unterhalten versteht. Nun letzteres trifft durchaus zu, ersteres hingegen nicht immer. Die üblichen Peinlichkeiten gibt es auch hier wieder und die Tatsache, dass die Darsteller recht alt geworden sind, fällt zusätzlich negativ ins Gewicht. Aber es gibt auch Szenen, die zum Lachen oder wenigstens amüsierten Schmunzeln anregen.
Erwähnen sollte man noch, dass Claude Gensac in ihre Rolle von Cruchots Frau Josépha zurückkehrt. Auf der Leinwand passten die beiden Darsteller irgendwie zusammen.

Dass der Film gewissen Schwankungen in der Inszenierung unterworfen ist liegt sicher auch an dem Umstand, dass Regisseur Jean Girault während der Dreharbeiten verstarb. Assistant Director Tony Aboyantz, der schon oft mit Girault zusammen gearbeitet hatte vollendete daraufhin den Film und ich muss sagen er hat das ganz gut geschafft.
Musikalisch war Raymond Lefevre ein weiteres Mal als Komponist tätig, was dem Film wieder eine eigene Not verleiht.

Schließlich ist der letzte „Gendarm von St. Tropez“ Film nicht mehr das was seine Vorgänger wahren. Zuviel hat sich verändert. Nicht nur die Darsteller sind gänzlich in die Jahre gekommen, auch das Setting hat sich verändert. Neue Kulissen lassen altes Flair vermissen und das bringt einem auch nicht die Musik von Raymond Lefevre zurück.
Einen wichtigen Darsteller hab ich noch ganz vergessen zu erwähnen. In all den Filmen war France Rumilly als kurzsichtige Schwester des kirchlichen Klosters zu sehen. Eine immer heitere Fahrerin einer Ente, die stets ne heiße Sohle fuhr. Im letzten Film tritt sie nun als Oberin in Erscheinung und aus der heiteren Person ist eine griesgrämige Schachtel geworden. Für das absolute Highlight ist ihre Fahrt in der Ente aber wieder verantwortlich, denn diesmal wird die Karre doch tatsächlich ziemlich zerlegt. Die beste Fahrt von allen Filmen, die stets mit so etwas aufwarten konnten.
Trotz allem hat der Film seine Momente und auch wenn er nicht so ist wie seine Vorgänger, so versteht er doch kurzweilig zu unterhalten.
Die hübschen Frauen, die zuweilen auch sehr knapp bekleidet herumlaufen, Franzosen sind ja nicht so, sind zudem ein wahres Schmankerl.

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