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Dass „Oscar“ auf einem Theaterstück basiert, merkt man dem Design schnell an. Aber das schadet nicht, das Geschehen fokussiert sich eben auf den einen Handlungsort des Hauses. Dieses ist extravagant, in seine verschiedenen Bereiche unterteilt und stets bringt ein Schauplatzwechsel Dynamik in die Inszenierung mit ein. Das Tempo der Geschichte um Geld, Liebe, Verwechslung und diverse Koffer ist dabei durchgehend hoch. Pausen gönnt sich „Oscar“ kaum, immer ist was los. Und das in komprimierten knapp 90 Minuten, da kommt keine Langeweile auf. Natürlich ist das alles konstruiert und im Ablauf bühnenmäßig durchgeplant. Aber genau dadurch bekommt die von Éduard Molinaro inszenierte Komödie ihren Schwung, den sie bis zum Ende beibehält.

Louis de Funès steht von Anfang an im Mittelpunkt dieser sich nach allen Seiten und auf alle Figuren auswirkende Verflechtung von Ereignissen. Und in „Oscar“ zeigt er sein ganzes Repertoire aus Mimik, Gestik, der Ausformulierung von Sätzen und seiner Körpersprache. Voller Energie und Spielfreude agiert er, es macht einfach Spaß. Auch der Rest des Ensembles spielt ansprechend auf, die Show gehört aber de Funès. Eingefangen ist das übersichtlich, bebildert ist die spritzige Komödie eher unaufgeregt. Das lässt den Dialogen und dem Spiel der Akteure freien Raum.

„Den dürfen sie nicht sehen, der ist am Südpol.“

Mit dem verfilmten Bühnenstück gelang Molinaro eine rasante, mit witzigen Dialogen und Aktionen gespickte Komödie. Louis de Funès in Höchstform kaspert sich durch diesen kurzweiligen Film, der einfach nicht den Fuß vom Gaspedal nehmen will. Hinsichtlich des Schauplatzes aufgrund seiner Herkunft entsprechend limitiert, macht der Film das Beste draus und lässt die Figuren und ihre Aktionen die Arbeit übernehmen. Das geht auf, „Oscar“ ist flott sowie witzig und vielleicht de Funès' beste Rolle.

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