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Im Fahrwasser von Spielbergs "Indiana Jones" ließ Cannon dieses brachiale, aber schwer unterhaltsame Abenteuerfilmchen vom Stapel. Nach der Novelle von H. Rider Haggard namens "King Solomon´s Mines". Diese war schon in den 50er Jahren verfilmt worden, doch dies hinderte Drehbuchautor Gene Quintano (Loaded Weapon 1, Quatermain II) nicht daran eine neue Auflage zu basteln, mit deutlich mehr Pepp, aber kaum neuen Ideen. Held dieses Spektakels ist Richard Chamberlain (Shogun, Flammendes Inferno), der als Abenteurer Allan Quatermain eine amüsante Performance hinlegt. Seine Figur hat deutliche Ähnlichkeiten mit dem großen Vorbild, man nehme nur mal die Klamotten, den Hut und auch die Waffe. Nur die Peitsche ließ man weg, Doch ansonsten ist auch Quatermain ein Mensch, der die Konfrontation sucht und immer einen passenden Onliner auf den Lippen hat. Leider ist die deutsche Synchro ein einziges Kasperletheater. "Auf der Suche nach dem Schatz der Könige" kommt im O-Ton deutlich ernster daher. Viele Dialoge wurden verniedlicht und auch einige doofe Sprüche eingebaut. Daher empfehle ich die Originalfassung, so macht dieses Abenteuer viel mehr Spass.

Die Produzenten Yoram Globus und Menahem Golan ließen es auch an kaum etwas mangeln. Das Budget war recht ordentlich, obwohl einige Szenen, man nehme nur mal die Flugsequenzen, oder die Riesenspinne im Finale, schon sehr veraltet wirken. In diese Kategorie fällt auch das komische Monster im Wasser, oder wenn Quatermans Gegner in die Lava fallen und dort verpuffen. Doch ansonsten kann man hier seine wahre Freude dran haben. Quatermain und sein nerviges Anhängsel Jesse Houston (Sharon Stone) geraten stets vom Regen in die Traufe. Gejagt vom Bockwurst fressenden Colonel Bockner (Herbert Lom) und der fanatischen Pluderhose Dogati (John Rhys-Davies), die andauernd im Clinch miteinander liegen, geraten die Beiden an das Militär, an Kannibalen und an einen afrikanischen Stamm, der eine Vorliebe für Menschenopferungen hat. Dabei hat Jesse den abenteuerlustigen Quatermain nur angeheuert, um ihren Vater wiederzufinden. Der wurde von Dogati und Bockner gekidnappt, weil er den Weg zum Schatz der Könige kennt. Um gleich auf den Punkt zu kommen, die Story ist extrem einfach gehalten, bietet keinerlei Überraschungen und kann eigentlich nur mit J. Lee Thompsons (Death Wish IV, Kinjite) hohem Erzähltempo punkten.

Thompson lässt hier nichts anbrennen und lässt seine Helden durch halb Afrika hetzen. Verfolgungsjagden, Kloppereien und kleine Schießereien sind hier vorprogrammiert, dem Zuschauer wird kaum eine Atempause gegönnt. Da interessiert es kaum, dass den Actionszenen der letzte Schliff fehlt. Auch die Kulisse Süd Afrikas hat man wunderbar eingefangen. Massig Panoramabilder, viele Tieraufnahmen, die Stets wirken nie billig, passen wie angegossen zu diesem Abenteuer mit Fantasy-Touch. Nebst der Action erhalten auch ein paar Monster Eintritt. Dazu gibt es Jerry Goldsmith heldenhafte Komposition, die wirklich gut klingt.
Zwei Jahre später schob Cannon eine Fortsetzung nach, die aber weder den Charme, noch die Qualität des Originals erreichen konnte.

Eigentlich sollte man keinen Vergleich mit "Indiana Jones" wagen, denn Quatermain kann dem großen Vorbild zu keiner Zeit das Wasser reichen. Auch sollte man Abstand von der deutschen Synchro halten. Wenn man jedoch über die schlappe Story und über einige hoffnungslos veraltete Effekte hinweg sieht, kann man sich hier prächtig amüsieren.

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