4
Allan Quatermain war lange vor Indiana Jones da, trotzdem bringt es dieser Film fertig, ihn wie einen Abklatsch von Indy dastehen zu lassen - auch eine Leistung. An sich ist nicht viel verkehrt mit diesem Dschungelheldenabenteuer, besonders nicht in der Uncut-Fassung mit ihren vielen kleinen makaberen Einsprengseln. Die 2 Razzie Award Antipreis-Nominierungen gehen defintiv zu weit. Nur leider bleibt die Suche nach dem Schatz der Könige halt ein beliebig austauschbares Nachmittags-TV-Adventure. Und selbst die paar hierzulande meist geschnittenen Mini-Gewaltspitzen erinnern stark an die aus jenen Blockbustern mit dem Peitsche schwingenden Harrison Ford. Die Ähnlichkeit zur aufwendigeren Konkurrenz geht noch weiter: Auch Quatermain muss sich mit bösen Deutschen und wilden Eingeborenen rumschlagen, Fallen ausweichen und wilde Tiere abwehren. Man kann es drehen und wenden: Es bleibt eine Imitation.
5
Quatermain ist ein naiv alberner Film. Natürlich ist die ganze Sause auch schwer unterhaltsam, aber es bleibt immer ein bitterer Beigeschmack wenn man bedenkt, wie verkrampft hier versucht wird an die Coolness von Indiana Jones anzuknüpfen anstatt ein ordentliches Remake auf Basis der Romanvorlage abzuliefern. Diverse Sprüche sind markant, die Action ist auch in Ordnung. Aber im Prinzip ist der ganze Film nutzlos. Daran ändern auch Sharon Stone und Richard Chamberlain nichts. Es fehlt das Herzblut und der Charme. Da aber eine Menge kaputt geht und das Tempo beachtlich ist, kann man sich den Film an einem verregneten Sonntagnachmittag auch gerne einmal zu Gemüte führen.