„Sprich das Zauberwort und du hast die Macht…“ – endlich ist sie da, die lang erwartete Realfilmadaption zu „Sailor Moon“. Oder etwa doch nicht…!?
Die Story:
Eine kleine zierliche Büroangestellte, zu deren markantesten Eigenschaften apokalyptische Fröhlichkeit, scharmante Schusseligkeit und ein Weltbild im „Friede, Freude, Eierkuchen“-Format zählen, wächst in ihrer Freizeit buchstäblich über sich hinaus.
Dann schlüpft das taffe Power Girlie nämlich immer wenn Gefahr droht oder ein Rabauke vorhat, bei Rot über die Ampel zu latschen, in die Rolle von „Cutie Honey“ – der Kriegerin der Liebe – und verteilt saftige Arschtritte.
Mit Superkräften, sexy Outfits und kessen Sprüchen bewaffnet, zwingt die kleine Süße aber nicht nur jeden Kontrahenten in die Knie, sondern lässt auch jedes Männerherz in die Hose rutschen…
Achtung, Leute: es wird bunt! Verdammt bunt! Knallig, krachig, drollig, grell, fluschig, flauschig, flashig, zackig, zickig, hyper, mega, gaga und - und das muss einfach unbedingt noch mal erwähnt werden - verdammt bunt!
Also setzt schon mal die rosaroten Brillen auf, zockt dem kleinen Bruder den Turtles-Schlafanzug und sorgt für ausreichend Hubba Bubba - Cutie Honey ist in Town und rockt die Scheiße fett!
„Cutie Honey“ – wer is’n ditte?
Hm, gar nicht so leicht zu erklären… Honey ist auf jeden Fall mal eine Superheldin (das japanische „Supergirl“, wenn ihr so wollt…), die sich origineller Weise die Rettung der Welt und (Obacht: jetzt wird’s wirklich ein bisschen originell!) die friedfertige(!) Beseitigung des Bösen zur Aufgabe gemacht hat.
Auf den ersten Blick könnte man sie glatt mit der Fleisch gewordenen “Sailor Moon”, mit Chun Li aus dem Super Nintendo-Klopper „Street Fighter II“ oder mit einem „Power Puff Girl“ verwechseln, was des Pudels Kern zwar schon fast erfasst, aber noch nicht komplett ins Schwarze trifft.
Cutie – das ist nämlich auch Hupfdohle, Quasselstrippe, Ulknudel, Pausback, Karaoke-Wunder, pinker Power Ranger, Trottel-Batman, Agent Aika, Lady Terminator, Fem-Bot und – und jetzt kommt’s – geile Sau in einem!
Genau, einer der triftigsten Gründe, sich für die Zuckermaus hier zu entscheiden, ist nämlich, dass die Titelheldin ein echt rattenscharfes Gerät darstellt.
Also, ich für meinen Teil steh ja jetzt nicht wirklich übermäßig auf Asiatinnen und die ham ja normalerweise auch nicht wirklich Holz vor der Hütte, …aber, huh huh *lechz!*… Honey hat in dieser Hinsicht doch ordentlich was zu bieten.
Uh yeah, die Hauptdarstellerin gibt optisch also echt was her - schon mal ein Anfang!
Grund Nr. 2, sich für „Cutie Honey“ zu entscheiden, ganz klar:
Natti – eine kesse, permanent schmollende und mit verschränkten Armen rumstaksende Polizistin, ein Cop mit Leib und Seele, den nur die Hunde furzen hören, und Honeys heimliche Mitstreiterin gegen das Böse.
Die Beziehung zwischen ihr und unserem Honigkuchenpferd kann man in etwa mit der von Batman und Commissioner Gordon vergleichen…
Freilich ist auch Natti einfach nur zum Anbeißen süüüüüüüüüß! Dieser Schmollmund, dieser kecke Blick… - einfach nur „Mmmmm“.
Yeah Baby, hier geht’s also zu wie in `nem asiatischen Teenie-Porno. Nicht dass ich auf fernöstliche Schnepfen stehen würde, aber *tüdeldü* egal…
Die Bösen - die so genannte „Panther Claw“-Gang – sind ein mit Superattacken, Outfits zu krass für Fasching, und übermenschlichen Kräften ausgestatteter Haufen Bösewichte, bestehend aus lächerlichen Schreihälsen, Spinnenfrauen und Videospiel-Endgegnern in schrägen S/M-Lederklamotten.
Von denen sieht leider keiner geil aus, aber egal...
Wenn ihr eins und vier zusammenzählen könnt, werdet ihr euch mittlerweile schon denken können worauf der ganze Hocus Pocus hier hinausläuft:
Richtig, auf ein total überdrehtes, haltlos übertriebenes und wahnsinnig FX-reiches Superhelden-Spektakel, das sämtliche westlichen Fehlgeburten á la „Fantastic 4“ oder „Superman Returns“ mit dem kleinen Finger wegschnipst.
Gimmick des Films nämlich: sein Witz. Hier ist fast jede Pose mit einem dicken, fetten Augenzwinkern versehen, also fast wie bei den „Power Rangers“ oder „Infra Superman“, nur dass der Ulk hier eben beabsichtigt ist.
Allzu ernst nimmt sich der Streifen also selbst nicht, womit er jedem Batman, jeder Catwoman und jedem sonstigen Hollywood-Schönling etwas voraushat.
Was gibt’s noch zu sagen, außer dass Titelheldin und deren Kollegin dem männlichen Auge überaus wohl gesonnen sind:
Der Streifen an sich ist ein oberspaßiges Knallbonbon und ein Action-Spektakel der Extraklasse!
Hier scheppert’s und kracht’s, hier werden Wolkenkratzer durchlöchert und Schurken kilometerhoch durch die Luft geschleudert… Versehen ist der Film mit einem edlen Big Budget-Look ganz im Stile großer weiblicher Actionpakete, wie „Charlie’s Angels“ oder „Tomb Raider“ (fällt mir leider gerade kein passenderes Beispiel zu ein, bin nämlich eigentlich kein großer Fan von solchen Erzeugnissen…).
Eine Comic-hafte, fetzige, vor nichts und niemandem Halt machende Manga-Optik mit überdrehten Posen, krassen Grimassen und unwirklichen, maßlos übertriebenen Kampfeshandlungen im Schlepptau darf da freilich nicht fehlen...
Im Klartext: Wirkt wie ein ins Reale umgesetzter Manga. Und - *nachforsch nachforsch* - siehe da: der Streifen entsprang tatsächlich einer Zeichentrick-Vorlage!
Hach wie schön…, aber Wayne interessiert's?
Manko an der Sache:
Die Story. Ganz am Rande hätte es eigentlich um einen entführten Wissenschaftler und dessen Befreiung oder so gehen sollen, kommt nur leider nicht rüber oder ersäuft in den Sturmfluten von FX, Witz und Titten.
In anderen Worten: Hier siegt die Form mal wieder tüchtig über den Inhalt.
Hauptsächlich geht’s eben just um die hübsche Honey, deren adrette Freundin, und wie die beiden mit intergalaktisch viel Witz und Scharm einer Heerschar von tuffigen Bösewichten in schillernden Kostümen gehörig die Leviten lesen.
- ...
Beide sehen sehr geil aus.
- Passt also, würd ich mal sagen...
"Who wants Honey,
as long as there's some Money,
Who wants that Honey?"
(Smashig Pumpkins - "Cherub Rock")
Ich fasse zusammen:
„Cutie Honey“ ist ungefähr die „Tamagotchi“-Variante von „Invasion aus dem Inneren der Erde“ oder die „Power Rangers“ im Blümchensex-Modus, ein kleines bisschen Miike-Optik inklusive.
Ergo:
Ein ganz ein naives, unschuldiges, Welt verbesserndes Action-Spektakel im fernen Teletubbie-Land, allerdings so grell, süß und quirlig, dass er bereits bei flüchtigem Drüberschlecken im Stande ist, den gesamten Zahnschmelz wegzuätzen und Diabetes zu verursachen. Da freut sich der "Dentist"…
Fazit:
Unschuldiger als O.J. beim ersten Mal, süßer als ein mit Zuckerglasur überzogenes Hundewelpen und pinker als Paris Schlamptons Handtäschchen.
Die FSK16-Freigabe geht jedoch voll und ganz klar, zumal unsere "Bubblegum Bitch" schon eine so dermaßen geile Sau ist, dass sie popelfressenden Bettnässern kaum zugemutet werden dürfte.
Von daher: Lieber die Gören mit Baldrian zupflastern und sich die Chixen-Action mit Bier im Halfter und Hand in der Hose reinpfeffern.
Süß + sexy… - was will man(n) mehr!?