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„Arahan“ ist mit popigen Zutaten gewürztes Martial Arts Kino made in Korea. Im Gegensatz zu klassischen Martial Arts Filmen setzt „Arahan“ primär auf eine junge Zielgruppe. Das funktionierte zumindest finanziell schon ganz gut mit „Twins Effect“, auch wenn der Inhalt nur Hardcore Fans zufrieden stellen konnte. Das Grundrezept ist gleich: fernöstliche Action mit reichlich Wirework, Special Effects und der nötigen Prise Humor. Letzteres ist einmal mehr Geschmackssache, aber sei es drum.

Die Grundstory ist reichlich simpel gehalten: Alles dreht sich um den trotteligen Hilfspolizisten Sang-Hwan (Seung-beom Ryu), welcher es in seinem Job nicht gerade einfach hat. Auf der Straße muß er sich mit Taschendieben und Verkehrssündern umherschlagen. Im Einsatz gegen das Verbrechen hält er für seine unfähigen Vorgesetzten den Kopf hin und muss dafür Prügel einstecken. Zufällig gerät er an eine Gruppe die als die 7 Meister des Tao bekannt ist. Diese Meister sind nicht nur in Kampfkünsten bewandert, sondern besitzen auch die Gabe ihr Chi zu bündeln um übermenschliche Kräfte freizusetzen. Die Meister sehen dass auch Sang eine besondere Gabe besitzt und bilden ihn in den geheimen Künsten aus. Als ein ehemaliges Mitglied der Tao-Meister aus seinem Gefängnis befreit wird, wird Sang schon bald auf eine harte Probe gestellt…

Die Story vom Auserwählten aus „Matrix“, die schrulligen Chi-Meister aus „Kung Fu Hustle“ und eine Prise Pop ala „Twins Effect“, fertig ist „Arahan“. Die zeitgemäße Mischung funktioniert ganz gut, auch wenn es etwas an Ernsthaftigkeit mangelt. Sang als trotteliger Hilfspolizist steht mit seinen peinlichen Missgeschicken etwas zu sehr im Vordergrund, weshalb es hin und wieder auch mal peinlich wird. Die Geschichte wirkt stellenweise arg bemüht und beweiten nicht jeder Gag zündet so wie er soll. Das verwundert nicht wirklich, letztlich will „Arahan“ besonders durch seine optischen Leckerbissen aus Fights und Special Effects überzeugen. Eine etwas straffere Erzählung bei kürzerer Laufzeit hätte einige Längen eingespart und ein runderes Gesamtbild ergeben.

Sieht man über die inhaltlichen Defizite einmal hinweg, bleiben immerhin die gut inszenierten Actionszenen in Erinnerung. Die Martial Arts Szenen mit und ohne Waffen sind allesamt gut choreographiert und gefallen durch ihre Abwechslung. Durch Wirework und Bullettime-Effekte ist die Action zwar sehr auf westlich getrimmt, macht aber trotzdem Laune. Der Schlußfight zieht sich etwas und hätte ruhig kürzer ausfallen dürfen.

Fazit:
Die Wandlung vom schrulligen Hilfscop zum Pseudo-Bruce Lee ist eine nette Abwechslung zum sonst eher ernsten Actionkino. Wer dem Hongkonger Martial Arts Film nicht abgeneigt ist, dem wird sicher auch diese koreanische Produktion zusagen. Als Fun-Actionkomödie für zwischendurch allemal zu empfehlen.

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