Review

Liam Casey (Ian Holm) und sein Parnter Joey Allegretto (James Gandolfini) observieren schon seit einigen Tagen den Drogengangster Jordan Washington (Shiek Mahmud-Bey). Ohne auf die Verstärkung zu warten, stürmen die Cops seine Bude. Das Szenario endet in einem Fiasko mit dem angeschossenen Liam Cassey und drei ermordeten Cops. Letztendlich stellt sich überraschenderweise Jordan Washington den Behörden und niemand anderes als Liam Caseys Sohn, der Staatsanwalt Sean Casey (Andy Garcia), übernimmt die Anklage.

Das Ziel des Verteidigers Sam Vigoda (Richard Dreyfuss) ist nicht Jordan Washington frei zu boxen, sondern auf die Korruption innerhalb der Polizei hinzuweisen. Allerdings hat er nicht mal den Hauch einer Chance, da er ein Monster verteidigt. Vigoda verliert den Prozess und Casey wird gefeiert. Einige Zeit vergeht bis diverse Anhaltspunkte an die Oberfläche kommen, die Vigodas Theorie untermauern. Sean ist bereit jede Spur zu folgen, egal wo hin sie führt. Niemals hätte Sean gedacht, dass das bisschen Kratzen an der Oberfläche solche Auswirkungen haben. Die Spur führt nämlich zu seinem Vater und seinem Partner Joey. Sean kann nicht mehr ausschließen, dass sein eigener Vater keine reine Weste hat.

Kritik:
Man könnte Sidney Lumet kritisieren, dass man genau diese Gangart eines Justiz-Thrillers erwartet. Aber ganz ehrlich gesagt, hab ich so Filme vermisst. Wenn man einen guten Lumet Film erwischt, hat man einen sehr kritischen (meistens Justizkritischen) Film, der mit großartigen Schauspielern besetzt ist. So auch Nacht über Manhattan. Auch wenn Nacht über Manhattan kein Klassiker wird, ist er ein ziemlich gut gemachter Film.

Mit der soliden Cast bin ich zufrieden und obwohl Andy Garcia nicht umwerfend gut ist, sehe ich ihn hier in seiner bisher besten Rolle. Die Rolle des Idealisten passt wirklich gut zu ihm, trotz allem finde ich die Nebenrollen interessanter. Mein besonderes Augenmerk geht auf James Gandolfini, Ian Holm und Richard Dreyfuss.

Ian Holms Gesichtsausdruck ist in einigen Szenen Gold wert. Er bringt wunderbar bittere Enttäuschung oder andere Gefühle wie z.B. einen Schockzustand zum Ausdruck. Mit Richard Dreyfuss wurde ich normalerweise nie richtig warm und hatte zugegeben Vorurteile als ich hörte, dass er im Film mitspielt. Aber als Medienanwalt Vigoda, der auf der Suche nach der Wahrheit ist, hat er mich beeindruckt.

Fazit:
Ob Nacht über Manhattan ein Top Film ist, entscheidet Jeder wohl wenn er ihn sieht. Wahrscheinlich wird es in 90 Prozent der Fälle so sein, dass die Lumet Fans seine älteren Filme wie Serpico, Die zwölf Geschworenen oder Prince Of The City einfach besser finden. Und da schließ ich mich gern an. Diese genannten Filme sind für mich Klassiker und jeweils ein Musterbeispiel für ein grandioses Drama. Für Leute, die sich nicht so sehr mit den Lumet Filmen beschäftigt haben, könnte der Film eine ungewöhnliche Kost sein.

Man sollte Nacht über Manhattan z.B. nicht mit einer John Grisham Verfilmung vergleichen, da Lumets Stil doch etwas anders ist. Denn Lumet zieht selten unnötige Szenen in die Länge oder versucht seine Filme durch plumpe Action aufzuwerten. Ja stimmt, ich bin kein großer Fan der John Grisham Verfilmungen und schaue mir lieber Filme wie Nacht über Manhattan an.

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