Review

Schön, dass das Gesetz der Serie hier nicht funktioniert, denn " Delta Force 2 " ist schon etwas besser als das Orginal. Leider ist dies auch einer der letzten Filme der Cannon Schmiede. eigentlich schade, denn wenn die heute noch im Geschäft wären, dann würde es heute auf dem Actionmarkt nicht so mau aussehen. 1991 würde die Produktionsfirma schließlich dicht gemacht und wir Actionfans bedanken uns hier mit für ein paar echte Actionknaller. Auch " Delta Force 2 " gehört eindeutig hinzu.
Regie führte Chucks junger Bruder Aaron Norris, welcher auch schon öfters bei Cannon Projekten auf dem Regiestuhl saß.
Menahem Golan war diesmal gar nicht mehr an der Produktion beteiligt, sondern schrieb nur am Drehbuch. Sein Partner Yoram Globus übernahm mit Christopher Pearce die Produktion.

Während man im Orginal noch versuchte eine Story halbwegs auf die Beine zu stellen, macht man hier genau das Gegenteil. Man versucht hier nichts, sondern bietet eine typische und reaktionäre Rachestory. Außerdem inszeniert man gradliniger und mit viel weniger Pathos.
Colonel Scott McCoy ( Chuck Norris ) und sein Partner Major Chavez ( Paul Perri ) schaffen es endlich den grausamen Drogenbaron Ramon Cota ( Billy Drago ) dingfest zu machen. Doch die Gerichte haben nicht genug Beweise und setzen eine Kaution aus. Nun ist Cota wieder frei und rächt sich gleich an Chavez Familie, in dem er seine schwangere Frau und seinen Bruder tötet. Kurze Zeit später kidnappt er auch noch Chavez mit ein paar anderen Agenten. Nun schreiten McCoy, Genaral Taylor ( John P. Ryan ) und die Delta Force ein. Sie fliegen nach San Carlos und machen Cota und seiner Bande die Hölle heiß.

Hier lässt man es wieder mächtig krachen. In der ersten Stunde hält man sich mit der Action noch zurück und präsentiert immer nur kurze Actionsequenzen. In der Mitte gibt es leider einen kleinen Durchhänger, bevor man zu einem megalangen Showdown übergeht. Hier wird in bester Cannonmanier geballert was die Waffen hergeben, die Feinde werden in Dutzenden erschossen und man bekommt viele blutige Einschüsse zu sehen. Mit den Fights hält man sich auch hier eher zurück, Norris darf nur am Anfang kurz ein paar Punks in die Schranken weisen, seine eigene Einheit in einer Übungsstunde verkloppen und sich mit Cotas Leibwächter Carlos prügeln. Dies ist der längste Fight im Film und ist wirklich klasse anzusehen. Auch die Inszenierung lässt wieder keine Wünsche offen und die Explosionen sehen sehr echt aus. Kurz gesagt, es kracht wieder an allen Enden.

Natürlich ist der Film wieder mal völlig politisch unkorrekt. Der heldenhafte Ami führt mal wieder Krieg und ist im Recht. Vor allem General Taylor ist hier eine herrlich überzogene Figur. Er ist von Anfang an auf Krawall aus und schießt sich hier ohne direkte Erlaubnis durch ganz Kolumbien. Und an die Vorschriften wird sich eh nicht gehalten, also: Scheiss drauf.
John P. Ryan ist kein guter Schauspieler, aber agiert hier einfach herrlich, vor allem seine Sprüche sind zum Schmunzeln.

Auch hier nutzt man mal wieder die Kulisse Kolumbiens um Krieg zu spielen. Vor allem die Dschungelszenen können wieder punkten und obwohl der Film erst 90 gedreht wurde, spürt man hier noch eindeutig die 80er Jahre.
Auch am Sound bemerkt man es. Dieser ist zwar heroisch, aber lang nicht so deftig, wie der des ersten Teils, gott sei dank. Allgemein schraubt man hier den Pathos gewaltig zurück, so dass der übriggebliebene überhaupt nicht mehr stört.

Chuck Norris verkörpert zum zweiten Mal Scott McCoy. Und was er hier mit seine knapp 50 Jahren noch leistet, ist mehr als ordentlich. Er prügelt sich ohne Double, klettert eine Felswand hoch und ballert haufenweise Gegner über den Haufen und sieht dabei nicht einmal lächerlich aus. Daran könnte sich Moppel Seagal mal ein Beispiel nehmen.
Billy Drago ist einfach ein perfekter Bösewicht. Schon allein sein Anblick ist unsympatisch und doch wirkt er sehr charismatisch. Hier ist er wirklich gnadenlos und tötet ohne zu zöger sogar Frauen und Kinder. Da ist man richtig froh, wenn er von McCoy endlich den Frack vollkriegt.
Auch die restlichen Darsteller sind zwar keine Edelmimen, aber sehr gut für so einen Actioner.

Jetzt noch zu einer maßlos übertriebenen Szene und zwar als Scott und Chavez, Cota aus dem Passagierflugzeug werfen und dann hinterherspringen. Wer bitte macht die Luke an dem Flugzeug zu, das stürzt nämlich ab. Auch hier hat man teils etwas geschlampt, da man in manchen Einstellungen sieht, dass die Drei gar nicht in der Luft fliegen. Auch sieht man hier einmal sehr gut Chucks Double. Außer der politischen Unkorrektheit ist dies der einzige Patzer und so etwas kann ja mal vorkommen.

Fazit:
Delta Force 2 ist eindeutig besser als das Orginal. Auch hier ist wieder fast ein Nichts an Story vorhanden und man nimmt es mit der Politik nicht ganz so genau. Doch man wird hier prima unterhalten und bekommt Action vom Feinsten serviert. Es wird viel geballert, kaputt gemacht was vorhanden ist und ein bisschen geprügelt. Auch die Darsteller machen ihre Sache sehr gut, vor allem Billy Drago. Auch trieft man hier nicht so mit dem Pathos herum. Ein gutes Kind der 80er Jahre, welches einfach Spass macht.
7,5 von 10 Punkten.

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