Review

Also gut. Ich wollte eigentlich keine Kritiken mehr schreiben, weil ich entdeckt hatte, dass ich lieber welche lese als eigene zu schreiben. Nur hat mich dieser Film so sehr beeindruckt, dass ich aus meinen vorgezogenen Ruhestand wieder zurückkehre.

Also zu Story. Wieder einmal ein Van Damme Film, wo die Story, einfach nur vorhanden ist, um die Action-Scenen zusammen zuhalten. Dieser Aufgabe wird es eigentlich nicht immer gerecht, schafft es aber den Film zu helfen, damit es wie ein Ganzes aussieht.

Ben Archer (Van Damme) ist ein Gangster, der keine Lust mehr hat einer zu sein. Er möchte lieber bei seiner Frau und seinem Sohn sein und mit ihnen ein ruhiges und friedvolles Leben verbringe.
Nur hat Van Damme noch nie ein Liebesfilm gemacht, aus diesem Grund funktioniert das alles nicht so wie er es will und alles wird schlimmer als es vorher war.
Seine Familie wird von einer Horde Triaden überfallen, deren Boss seine Tochter wieder will, und der Boss schneidet seiner Frau die Kehle durch.
Archer sinnt auf Rache und die Story nimmt seinen Lauf. (Das war die ultra Kurzform, aber mehr ist es im Grunde nicht)

Ich muss sagen das dem Regisseur, Philippe Martinez , ein durchaus guter Actionfilm gelungen ist, wobei man doch merkt das 1. nicht Ringo Lam (sowie ursprünglich geplant) Regie führt und 2. das dieser sein erster Film ist wo er auf dem Regiestuhl platz nimmt. Trotzdem hat er seine Aufgabe gut gemacht und serviert uns einen Film der sehr stylisch (John Woo ähnlich) und manschmal auch düster ist.
Insgesamt bin ich mehr als zufrieden.

Zu den schauspielerischen Leistungen kann man nur soviel sagen, dass jeder sein Job durchschnittlich bis überdurchschnittlich beherrscht.
Aber eins muss noch gesagt werden Van Damme ragt meiner Meinung nach über allen heraus.
Ja, egal wie oft ich es auch gehört und gelesen hatte, ich konnte es nicht glauben. Bis ich es mit meinen eigenen Augen sah. Van Damme hat nähmlich ne menge dazugelernt. In "In Hell" konnte man zwar erkennen das er sich mühe gab (wenn auch mit nicht viel Erfolg). Diese Leistung hatte man aber fast immer Ringo Lam zugeschrieben, dass er Van Damme zu seinen Grenzen trieb.
Falsch gedacht.
Na gut, ich will mal nicht übertreiben. Er ist kein Pacino oder DeNiro, doch sowie ein Stück Holz ist er auch nicht mehr. Man nimmt es ihn ab, wenn er über den Tod seiner Frau trauert und ab und zu andere Emotionen zeigt. Für einen, in letzten Jahren, geschändeten VanDamme Fan (wie mich), ist es eine Genugtuung.

Die Action im Film ist gut gelungen. Einige super Explosionen, gut geschnittene, rasante Verfolgungsjagden, viel Schiessereien und gelegentlich kurze, aber gute Kämpfe, machen den Film zu dem besten VanDamme Streifen seit KnockOff.

Der Film dauert keine 90 Minuten, aber diese recht kurze Laufzeit geht geschmeidig über die Bühne. Wobei im ersten drittel VanDamme seine neuerlernte Schauspielkunst und im Rest des Films, seine immer noch vorhandene (leider aber nicht oft eingesetzte) Kampfkunst, Verfolgungsjagden und Schiessereien (er macht immer noch eine gute Figur dabei) untergebracht sind.

Die Action stimmt. Die Story ist gut genug. Und die Tatsache, dass VanDamme jetzt auch noch Schauspielern kann, ist mir die hohe Bewertung wert.
Ein erfahrener Regisseur hätte den Film noch einen Tick besser machen und die manchmal auftretenden aber nicht sehr störenden Längen vielleicht ausmerzen können.
Jeder der Actionfilme mag und insbesondere die VanDamme Fans natürlich, dürfen sich den Film nicht entgehen lassen.

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