Jean-Claude Van Damme auf Rachetour gegen die Triaden.
Story:
Ben Archer (Jean-Claude Van Damme) arbeitet seit zwanzig Jahren als Clubbesitzer in einer kriminell geprägten Szene und will sich jetzt zur Ruhe setzen, um mehr Zeit für seine Familie zu haben. Seine Frau Cynthia arbeitet bei der Einwanderungsbehörde und nimmt die junge Chinesin Kim (Valerie Tian) bei sich auf. Ein folgenschwerer Fehler, denn das Mädchen war Zeuge des Mordes an ihrer Mutter, den der Triaden-Chef Sun Quan (Simon Yam) begangen hat. Der will natürlich unliebsame Zeugen aus dem Weg schaffen und auch noch Drogendeals über die Bühne gehen lassen. Also jettet er kurzerhand nach Amerika und tötet Archer's Frau. Das hätte er lieber nicht tun sollen, denn Archer sinnt auf blutige Rache...
Eine ganz simple Rachestory, wie sie schon x-mal erzählt wurde, hat auch "Wake Of Death" zu bieten. Macht ja aber an und für sich nichts, wenn sie kompetent umgesetzt und mit der nötigen Menge Action versehen wird. Genau da liegt der Hund begraben: Bis zum Finale kocht die Action leider (warum auch immer) auf Sparflamme. Da gibt's mal 'ne kurze Schießerei, ein bisschen Geprügel (Van Damme darf in dieser Hinsicht so gut wie gar nicht in Aktion treten) und auch eine Folterszene a la "Punisher" (die ist aber offensichtlich geschnitten - hat sich also was mit "JK-Langfassung", wie es groß auf dem Cover steht...grrr!).
Wenn's also mit der Action nicht so hinhaut, muss die Story den Zuschauer bei der Stange halten und das klappt auch überraschend gut, trotz der relativ hohen Dialoglastigkeit wirkt der Film zumindest größtenteils nicht langweilig. Und immer, wenn's soweit sein könnte, kommt dann auch dankenswerterweise die nächste (kurze) Actionszene.
Völlig verzichtet hat man dagegen auf Humor oder trockene Oneliner. Van Damme geht hier überaus ernst zu Werke und versucht sogar, hier und da mal Emotionen zu zeigen. Ein richtig guter Schauspieler wird aus ihm zwar nicht mehr, aber dennoch zeigt er sich immerhin bemüht, auch mal eine andere Facette zu präsentieren. Unverständlich ist nur, dass er kaum was von seinen Martial Arts-Künsten zeigen darf. Dabei sieht er doch schon rein optisch immer noch um Längen fitter aus als beispielsweise Pellwurst Steven Seagal (okay, er ist knapp 10 Jahre jünger...). Schade, aber wenigstens stimmt die Präsentation der übrigen Action. Die Schießereien sind schön blutig geraten, so dass die Altersfreigabe angebracht ist. Ärgerlich sind aber einige zu offensichtliche Schnitte, das gibt Punktabzug, auch wenn man's nicht den Produzenten anlasten kann.
Optisch sieht man dem Film an, dass da durchaus ein amtliches Budget zur Verfügung gestanden haben dürfte (für ein B-Movie), denn es wird nicht mit Kameratricks gegeizt und auch die Sets sehen professionell aus. Dumm nur wie gesagt, dass man so wenig Action präsentiert.
Fazit: Ein ordentlicher Van Damme, der damit wieder auf dem Weg der Besserung ist. Ob's noch mal für einen Kinofilm reicht? Die Zukunfts wird es uns zeigen. Hätte man hier noch eine handvoll Actionszenen mehr reingepackt, wäre auch die Benotung noch höher ausgefallen. So bleibt's immerhin bei einem guten
Action-/Rachedrama mit einem um Abwechslung bemühten Van Damme.
7 von 10 Punkten