Wake of Death (2004)

Jean-Claude van Damme hat viele Filme gedreht, welche niemals ein deutsches Kino von innen gesehen haben. Warum, das frage ich mich spätestens seit seinem sehr gelungenen "Until Death". Doch auch vorher schon konnte er in einigen Filmen überzeugen, welche weit nach seiner starken Hollywood-Präsens in den 90ern über den großen Teich flatterten.

Hier lag nun also "Wake of Death" vor, welcher in der deutschen Fassung zwar noch genießbar ist, doch in der ungeschnittenen Form weitaus mehr hermacht. Jene lag mir nun endlich mal vor, und die deutsche Spio-Fassung wandert in die Tonne.

Zweifelsohne muss man sich für "Wake of Death" eine gewisse Auszeit nehmen, denn nur auf harte Action und dementsprechende Gewalt ruht er sich nicht aus. Ein toller Score und schöne Bildsprache machen aus diesem Revenger einen sehr gelungenen Film mit Tiefgang. Die Gewaltspitzen sind perfekt gesetzt sodass man nie das Gefühl hat, von Blut und Kugeln erschlagen zu werden.

Van Damme verkörpert den leidenden Witwer grundsolide, erbarmungslos, eiskalt und gebrochen. Interessanterweise war es van Damme's erste wirkliche Rolle, in der er einen solchen Charakter verkörpern durfte.

Man muss natürlich für Selbstjustiz-Thematiken offen sein, sowas nachfühlen und eigene Handlungsweisen mit einbringen können um einen solchen Film vollends zu genießen. Auch die Nebencharaktere wie Simon Yam als Sun Quan oder auch van Dammes "Familie" spielen frisch und überzeugend.

Trotz all des Lobes keimt bei mir immer wieder der Gedanke auf, das van Dammes Rachefeldzug einen kleinen Fehler hat, welcher mir das ganze etwas unlogisch zeichnet. "Rache ist alles was ihm blieb" schreibt der Untertitel auf den deutschen DVD-Covern. Doch bleibt ihm nach dem Tod seiner Frau ein nicht ganz unentscheidendes etwas. Sein Sohn. Was ihn nun dazu bewegt sich in die "Höhle des Löwen" zu begeben und sein Leben bis zum Äußersten zu geben ist für einen Familienvater schwer nachvollziehbar.

FAZIT:

Roh und brutal. Nicht Jean-Claude van Damme's bestes Vehikel aber durchaus im oberen Drittel. Starkes Schauspiel, knallharte Fights und schöner Score verleiten mich zur Vergabe von

8,5/10 Punkten