Inhaltsangabe

von PierrotLeFou

Knapp 34 Jahre vor den Terroranschlägen des 11. ...

... Septembers filmt François Reichenbach mit Chris Marker eine ganz anders geartete Attacke auf das Pentagon. Die Fronten sind klar verteilt, darauf macht der Film gleich zu Beginn aufmerksam: US-Nazis mit Hakenkreuzarmbinden, die "Gas the Viet Cong!" fordern, Polizisten mit Schlagstöcken, die - wie ein konservativer Student entrüstet berichtet - eine friedliche Demonstration an der Uni gewaltsam beendet hätten, auf der einen Seite... und auf der anderen Seite die Vietnamkriegs-Gegner, die im Gegensatz alle Hautfarben in sich zu vereinen scheinen und Männchen & Weibchen gleichermaßen beinhalten.

Diese Friedensbewegung, die den Waffen der Polizei in einer Archivaufnahme ihre Blumen gegenüberhält und die dennoch zugleich Che Guevara zu ihrer Ikone wählen konnte, marschiert am 21. Oktober 1967 auf das Pentagon zu, um in einem Sturm der Entrüstung eine Absperrung zu durchbrechen. Die Filmemacher feiern diesen Triumph und lassen die Platzwunden, die einige Demonstranten davontragen, als deren moralischen Sieg erscheinen. Nicht die Erstürmung des Gebäudes, sondern der moralische Sieg war das Ziel; eine einführende Texttafel lässt daran keinen Zweifel: "Si les cinq faces du Pentagone te paraissent imprenables, attaque par la sixième" / "Wenn fünf Seiten des Pentagons uneinnehmbar erscheinen, attackier die sechste".

Mehrere der Aufnahmen tauchen zehn Jahre darauf in Markers "Le Fond de l'air est rouge" (1977) wieder auf, wo er die eigenen Bluffs & Tricks mit denjenigen der politischen Kontrahenten vergleicht.

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