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"Koma" - ein weiterer Vertreter des derzeit höchst erfolgreichen Asia-Mystery-Genres? Das könnte man, zumindest auf den ersten Blick, meinen. Dem ist aber nicht so! "Koma" ist eher ein Horror-Thriller der alten Schule, denn irgendwelche mysteriösen Erscheinungen gibt es hier kaum, auch wenn es schon allerhand Merkwürdiges gibt. Leider aber bleibt das Geschehen hinter vielen anderen Asia-Vertretern zurück!

An der Story kann es allerdings nicht so ganz liegen. Die Geschichte selbst ist recht gekonnt ausgedacht und ist mal nicht so ganz typisch für das Genre. Auch wenn es natürlich die üblichen (ab und an sogar heftigen) Logik-Löcher und Ungereimtheiten gibt, so kann das Ganze doch recht gut gefallen.

Auch für Atmosphäre und Spannung wird des öfteren gesorgt. Vor allem der Score des Streifens ist schlichtweg sensationell und kann im richtigen Heimkino für teils enorme Gänsehaut sorgen. Zudem geizt der Streifen nicht mit Schockeffekten, die effektiv und gekonnt zur Geltung kommen. Und auch die wenigen Splattereffekte wurden gut inszeniert und können gefallen.

Erfreuen tut uns Regisseur Law Chi-Leung zudem auch mit einigen wirklich leckeren visuellen Eindrücken. Da gibt es z. Bsp. gleich zu Beginn eine richtig geniale Kamerafahrt zu bewundern und auch den Einsatz von passenden Farbfiltern, die ebenfalls noch mal für eine Steigerung der Atmosphäre sorgen können!

Dafür krankt der Film aber an etwas, was leider bei vielen Filmen vorkommt, wenn auch nicht in dieser Extreme, wie hier: Längen.
Nach dem gekonnten Start dauert es dann doch eine ganze Weile, bis es wieder interessant wird. Viel wird gesprochen, viel wird getan, aber so richtig hintergründig oder schlüssig ist das ganze nie. Erst nach einer ganzen Weile gibt es wieder einige wichtige Vorkommnisse, nach denen man sich dann auf ein höllisch gelungenes Finale freuen darf, welches dann aber auch erst einmal wieder eine Weile auf sich warten läßt. Das Ende des ganzen Spuks ist dann zwar wieder einmal nicht so ganz befriedigend wie erwünscht, aber man kann sich damit zufrieden geben.

Schauspielermäßig ist alles so weit in Ordnung. Karena Lam und Lee Sinje können ihre Charaktere, die mit einer gewissen Hass-Liebe ausgestattet sind, wirklich gut rüberbringen und überzeugen. Und auch alle anderen Darstellerleistungen sind im grünen Bereich!

Fazit: Spannender und ab und an auch stark atmosphärischer Horror-Thriller, fernab der Mystery-Welle, der durch einzelne heftige Schock-Effekte, einem phänomenalem Score und guten (wenn auch wenigen) Bluteffekten überzeugen kann, aber durch einige extreme Längen zwischendurch auch wieder viel einbüßt! Mit mehr Tempo hier und da und etwas weniger an überflüssigen Handlungen und Dialog-Szenen hätte es ein wirklich guter Streifen werden können, so reicht es "nur" für eine Wertung etwas über dem Durchschnitt!

Wertung: 6,5/10 Punkte

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