Review

Gut, Fortsetzungen haben es immer schwer, vor allem wenn der Vorgänger mehr als gelungen war, doch es ist immer schwer genießbar, wenn der erste Film mit minimalen Veränderungen noch einmal verfilmt wird.

Das ist leider bei "Major League 2" der Fall, denn es gibt kaum Veränderungen im Drehbuch.
Die Mannschaft ist zu Beginn halt wieder unten, die Stars wieder oder erst recht am Ende oder halt an Baseball nur noch wegen der Dollars interessiert. Die böse Präsidentin hat den Verein wieder gekauft und der Trainer liegt auf der Intensiven. So muß also Berenger an den Trainerposten ran und wieder läuft dieselbe Chose ab.

Das wäre jetzt an sich noch nicht vollkommen schlecht, wenn das Ergebnis wenigstens hinreichend lustig wäre, nur ist es das leider nicht. Das Traumtrio Berenger-Snipes-Sheen ist gesprengt, denn Snipes hat das Sequel vorausblickend sausenlassen. Dafür wurde ein neuer, ganz ähnlich aussehender und handelnder Farbiger für die Hays-Rolle engagiert, nämlich Omar Epps, nur kommt bei dieser Dreistigkeit der Kultfaktor vollkommen abhanden.
Sheens Vaughn rückt mehr oder weniger in die Rolle von Berenger im ersten Teil, groß Kohle absahnend und mehr an der Karriere danach interessiert, was ziemlich schwach rüberkommt, denn bei seiner geistigen Begrenzung hat das erzählerisch höchstens Sitcom-Niveau.

Ansonsten prägen sich keinerlei Gesichter ein, die Rolle des Serrano war schon am Ende von Teil 1 ausgepowert und der Versuch, mittels eines Asiaten etwas Farbe ins Team zu bringen, scheitert total. Selbst Bernsen Dawn ist nur ein lauwarmer Aufguß.

Ist der Inhalt schon ziemlich ausgedörrt, ist das wahre Verbrechen hier die deutsche Synchronisation. Ein derartiger Scheiß wurde nicht einmal zu Traumzeiten von Rainer Brandt produziert. Wer immer für diesen Müll verantwortlich ist, hat es geschafft so ziemlich jeden Satz zu einem billigen Kalauer zu machen, so daß wirklich jeder hier ein auf cool gemachtes Schwachsinnskauderwelsch spricht, daß mit der Handlung und der jeweiligen Szene nicht das Geringste zu tun hat.

Ein besonders krasser Fall sind die Schoten von Moderator Bob Uecker, der hier dieselben Plattheiten (meistens totaler Schrott oder irgendwelche Anzüglichkeiten) bisweilen dreimal binnen zwei Minuten wiederholen muß und der Klassiker bleibt David Keith's Jack Parkman (ein Mega-Fiesling der besonderen Art), der aus nicht genannten Gründen hier von jedem "Jacke Parkman" genannt wird, ohne das das lustig wäre oder Sinn machen würde.
Für die Synchro gibt's den goldenen Kopfschuss von mir.

Bleibt nur noch zu sagen, daß das Spektakel natürlich genauso endet wie Teil 1, komplett mit "Wild Thing"-Melodie um allem, nur daß es immer ein schlapper zweiter Aufwasch bleibt.
Traurig durch und durch. (3/10)

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