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Gegenwart. Die Unterprivilegierten erheben sich zu den Herrschenden einer Gesellschaft im Niedergang. Wandervögel ohne Bildung und Moral, dafür brutal und skrupellos. Gesichtslos, in schier zahlloser Menge, scheinbar immer wieder nachwachsend. Die neue Form der Macht lautet Angst und Schrecken. Ach nein, es ist weiter die alte, aber jetzt nicht mehr durch das Kapital vollzogen, sondern eine andere, niedere Schicht. Der kleine Mann zittert, das Gesetz und dessen Organe zeigen sich hilflos.
Nun gut, wir haben dann doch 1976. Genanntes Grauen überfällt hier noch nicht auf die ganze Alte Welt, sondern nur einen gottverlassenen Stadtteil. Eine Nacht der lebenden Toten! Wie schlimm es wird?
Richtungsweisend, nach einer halben Stunde erwartet uns eine der härtesten Szenen der Filmgeschichte. Doch nicht nur dadurch fällt Carpenters Zweitwerk auf, dieser Film, eine "Rio Bravo"-Auffrischung, ist erstaunlich. Ein durch und durch guter Cast, ohne dass sich sogenannte Stars nachteilig in den Mittelpunkt drängen, ein absolut hochwertiger Look auch ohne großes Budget, der erste markante Synthi-Score aus dem Hause Carpenter und natürlich generell die Inszenierung. Wir sind noch in den 70ern, nicht vergessen, entsprechend roh und düster ist die Atmosphäre, doch das Tempo und die Action werfen ihre Schatten schon in die 80er. Zum Ende hin geht etwas an Zug verloren, dies sei aber bei vorab aufgezählter Faktenlage mehr als verziehen. Ein selten genannter Film, zu Unrecht!

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