Vor den 2000ern gab es noch diese Art fusionierten Film, kaum auf ein Genre festzulegen. In "Der Rosenkrieg" treffen Drama, Komödie, Romanze und auch ein bisschen Thriller aufeinander. Eine Art Popcorn-Variante von "Kramer gegen Kramer" mit drei der großen Hollywood-Schwergewichte seiner Zeit. Nichtsdestotrotz wird sich so mancher Zuschauer in schmerzlicher, wenn auch hoffentlich abgeschwächter Ausführung, in dieser bitterbösen Schlacht abgekühlter Herzen und entfachter Fäuste wiederfinden. Bei tiefer Leidenschaft liegen Lust und Frust genauso nah beieinander wie ganz oben und ganz tief. Willkommen auf einer überspitzten Rutschpartie vom Vulkan in einen Höllenschlund. Wenn es nur noch ums Prinzip geht, und das ist leider der Standard in solchen Konflikten, ist alles zu spät. Es gibt auch eine Rollenverteilung, zumindest ist jene mehr als angedeutet. Guter Mensch heißt Katzen-Narr, schlechter Mensch gleich Hunde-Liebhaber, selbstredend. Na gut, nicht ganz, zu einem Krieg gehören immer zwei und die Sympathie kann je nach Zuschauer auch unterschiedlich sein oder innerhalb der Handlung wechseln. Kathleen Turner ist großartig, diese nuancierte Schnittmenge aus zauberhaftem Everybody‘s Darling und handfester Femme Fatale. Regisseur Danny De Vito überzeichnet in diesem Herzensprojekt die Eskalation in ein absurdes Chaos und schafft eine sicher etwas kurzweiligere Variante zu Ingmar Bergmans berüchtigten Ehe-Crasher. Ich bin fast geneigt noch andere Genre hinzuzufügen, oder zwei. Anfangs das Märchen, am Ende der Horror. Kein Familienfilm, sondern der Gegenentwurf zu allem romantischen aus der zuckersüßen Traumfabrik.