Von Kritikern verrissen, vom Publikum gefeiert, das kennzeichnet „Rambo II“ wie kaum einen anderen Film. Recht haben im Grunde beide Parteien, so muss die Fortsetzung von Sylvester Stallones zweiter Film-Ikone nach „Rocky“ längst nicht jedem gefallen, der den fast allerorts hochgeschätzten „Rambo I“ mochte. In jedem Fall kann man „Rambo II“ aber zugute halten, nicht bloss ein simpler Aufguss des Originals zu sein, wenn auch die meisten Unterschiede nicht gerade vorteilhaft sind. Abgesehen von einigen wenigen Momenten, die an den Veteranen aus dem ersten Teil erinnern, ist von der alten Rambo-Figur, die bereits hier zu einem völlig eindimensionalen Superhelden verkommt, nichts mehr übrig. Auf eine ordentliche Story wurde ebenfalls verzichtet, vielmehr dient die an das damals brandaktuelle Thema der amerikanischen Kriegsgefangenen in Vietnam (wesentlicher Faktor für den bombastischen Erfolg an den heimischen Kinokassen) angelehnte Handlung dazu, mal wieder dem üblichen Heldentum der USA Vorschub zu leisten. „Rambo II“ entspricht also eher einem stumpfsinnigen Nachfolger, der vorwiegend mit einem explosiven Kriegsszenario unterhalten will, was ihm auch gelingt. Fans von solcher Kost werden garantiert nicht enttäuscht sein, denn die gebotene Action ist wirklich allererste Sahne und lässt bis zum Ende keine Langeweile aufkommen. Das ist auch gut so, da der Film ansonsten über nichts Nennenswertes verfügt, ausser natürlich dem wiederum grossartigen Soundtrack, der hauptsächlich in den Actionszenen zur Geltung kommt. Schauspielerisch hätte man auch bessere Leistungen rausholen können, obwohl diese in dem rasanten Spektakel wahrscheinlich so oder so untergegangen wären. „Zuschauen, geniessen und nicht weiter drüber nachdenken“ ist daher das beste und einzige Motto, mit dem man sich „Rambo II“, einen Kracher der 80er, wie es ihn wohl leider auch in Zukunft nie mehr geben wird, anschauen kann (andernfalls lieber fernbleiben). Wenn man dann noch all die Abstriche gegenüber dem Vorgänger verkraftet, dürfte dem einmaligen Filmvergnügen nichts mehr im Wege stehen.
Fazit: Actionlastige, aber deshalb nicht minder sehenswerte Fortsetzung.