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Quentin Tarantino (Pulp Fiction, Kil Bill vol. 1+2) knallt mit seinem zweiten Werk Reservoir Dogs ein Meisterwerk auf den Tisch.

Mit falschen Namen ausgerüstet begehen Sechs Profis einen eiskallten Überfall. Zwei Sterben am Tatort einer wird schwer verletzt. Die anderen treffen sich in einer leer stehenden Lagerhalle. Sie kommen darauf, dass sich unter ihnen ein Verräter befindet. Nur wer ist es?

Nach seinem schlechten Regiedebut "My best Friend`s Birthday" zeigt uns Quentin Tarantino wie man es machen muss. Reservoir Dogs, ein Film, der mit einem sehr niedrigen Budget gedreht wurde, ist allerdings ein Meilenstein im Gangstergenre. An diesem Film messen sich viele in diesem Genre und nur sehr selten schafft es jemand auch nur annähernd ranzukommen. Man könnte schon fast soweit gehen, dass hiermit ein neues Genre erschaffen wurde. Auf jeden Fall beruht Tarantinos Erfolg auf diesem Streifen.

Die Story an sich bietet im Grunde nichts wirklich Interessantes. Aber was der "Meister" daraus macht ist einsame Spitze. Der Film spielt fast ausschließlich im Lagerhaus. Trotzdem wird der Spannungsfaktor ständig sehr hoch gehalten.
Reservoir Dogs gleicht einem Kammerspiel. Der Film ist aufgebaut wie ein Theaterstück und lebt einzig von seinen überragenden Dialogen.

Woran natürlich auch die Darsteller beteiligt sind. Wie es die Darstellerriege schon verrät, sind hier einige Perlen verteten. Die Leistung ist einsame Spitze. Schon alleine die Szene bei der Harvey Keitel (Thelma & Louise, Bad Lieutenant) und Steve Buscemi (Fargo, Barton Fink) den schiefgelaufenen Überfall bereden ist etwas besonderes. Wenn dann allerdings noch Michael Madsen (Species 1+2, Kill Bill vol. 1+2) dazukommt ist die Situation perfekt. Und auch Tim Roth (Pulp Fiction, Gridlock`d) zeigt mal wieder was er drauf hat. Man merkt den Schauspielern den Spaß in ihren Rollen an. Was natürlich ein großer Pluspunkt ist.

Ein paar besondere Ideen hat der Film zu bieten. Zum Beispiel die Namen die die Gangster bekommen. Mr. Pink, Mr. Orange, usw. oder die Rückblenden die die wichtigsten Personen zeigen wie sie zur Truppe gekommen sind. Mir persönlich gefällt die Klogeschichte mit am besten.
Man bekommt in der Mitte des Streifens dann auch einen Einblick in die Masochistische Ader von Tarantino, von der er in seinen späteren Movies immer mehr zeigt. Und zwar in der Folterszene des Polizisten. Was wiederum einige Kritiker als Gewaltverherrlichung angeprangert haben.
Aber wie schon gesagt Reservoir Dogs lebt von seinen kultigen Dialogen und dem coolen Soundtrack.

Alles in allem ein überragender Gangsterfilm mit Stil, Tarantino-typischem schwarzen Humor und einer Prise Brutalität. Von daher nicht mehr und nicht weniger als perfekte 9 von 10 Punkten. Warum keine 10 von 10? Ganz einfach weil mir Pulp Fiction (der Nachfolge-Streifen) dann doch noch etwas besser gefällt!!!

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