Trotz der durchweg guten Einspielergebnisse, entschied man sich beim fünften Streich für ein neues Konzept. Viele können sich einen "Freitag der 13." ohne Hauptfigur Jason Vorhees gar nicht vorstellen, doch so weiß man immerhin nicht von Anfang an, welches Gesicht sich hinter der Hockeymaske verbirgt. Auch spielt sich das Geschehen mal nicht rund um den "Crystal Lake" ab, obwohl die Waldkulisse wieder recht ähnlich ist. Harry Manfredini kreierte für "Freitag der 13. Teil V - Ein neuer Anfang" auch extra einen neuen Score, nur sehr wenig bekannte Sounds sind geblieben, auch wenn die Melodien alle recht ähnlich klingen. Die Regie übernahm Danny Steinmann (Savage Streets, Unseen), ein kaum bekannter Name in der Szene, hiermit inszenierte er seinen dritten und letzten Film. Leider merkt man zeitweise, dass Steinmann im Genre einfach die Routine fehlt. Die Tötungen sind extrem vorhersehbar, waren sie eigentlich auch in den Vorgängern, aber es fehlt das plötzliche und auch in Punkto Atmosphäre lässt es Steinmann etwas schleifen. Doch dafür bietet der Film andere Qualitäten, zum Beispiel lässt man den sehr oberflächlichen und jungen Erwachsenen kaum Raum zur Entfaltung, das übliche nervige Geplänkel ist also auf ein Minimum reduziert.
Es ist jetzt einige Jahre her, seit Tommy Jarvis (John Shepherd) den Killer Jason Vorhees unschädlich machte. Trotzdem hat er die Angelegenheit noch nicht verdaut und landet daher in einer speziellen Therapiegruppe mit anderen Jugendlichen. In einem abgelegenen Haus im Wald will man versuchen Tommy und den anderen zu helfen, doch erneut beginnt eine bestialische Mordserie. Ist Jason etwa wieder von den Toten auferstanden?
Auch ohne Jason will das narrensichere Slasherkonzept aufgehen, dennoch hätte man sich mehr Mühe geben können in Punkto des Täters. Zum Beispiel lenkt man den Verdacht nie auf Tommy, oder ein anderes Mitglied der Gruppe, einzig im ersten Drittel liefert Steinmann einen recht genauen Hinweis, was den Täter betrifft. Das Miträtseln fällt im Grunde genommen flach, trotzdem vermag die finale Auflösung wenigstens etwas zu überraschen und der Killer hat immerhin ein brauchbares Motiv. Trotzdem geht Originallität anders, die typische Slasherschablone kommt zum Einsatz, zumindest fährt Steinmann durchweg ein hohes Tempo.
Die vielen Charaktere interessieren dabei nicht die Bohne, sondern das hauptaugenmerk liegt auf den zahlreichen Morden, die erneut sehr abwechslungsreich ausfallen. "Freitag der 13. Teil V" bietet einen horenden Bodycount, die Morde werden jedoch meist nur angedeutet. Gegenüber den beiden beschlagnahmten Vorgängern fährt man das Gewaltlevel einige Stufen runter, blutige Einstellungen gibt es trotzdem genügend. So bekommen die Opfer eine Axt oder ein Beil in den Schädel gerammt, eine Leuchtfackel in den Mund gesteckt, mit einer Heckenschere beide Augen ausgestochen, werden mit einer Eisenstange aufgespießt, oder werden mit dem Messer erstochen, oder bekommen die Kehle durchgeschnitten. Jeder Mord ist anders, allerdings fehlt es Steinmann an Talent, um diese Höhepunkte spannend in Szene zu setzen. Da in regelmäßigen Abständen gemordet wird, ist das Erzähltempo durchweg moderat, um Längen kommt Steinmann ganz herum. Meist herrscht in der ersten Filmhälfte eine Flaute, doch schon hier geht es in "Freitag der 13. Teil V" ordentlich zur Sache. Die Figuren sind dabei blöd wie immer, man sieht erstensdie Gefahr viel zu spät kommen und trennt sich zweitens ständig.
Daher sollte man auch von den größtenteils unbekannten Darstellern nicht zu viel erwarten. Höchstens Marco St. John (Harte Ziele, The Punisher) als Sheriff Tucker ist ein bekanntes Gesicht, genauso Corey Feldman (Stand by Me, The Lost Boys), der hier nur einen kleinen Kurzauftritt hat.
Der bis dato schwächste Teil der Reihe, aber nicht weil Jason gar nicht zugegen ist, sondern Steinmann bekommt nicht mal den Hauch von Grusel gebacken und die vielen Figuren sind so uninteressant wie noch nie. Dafür wird mehr gemordet, was den fünften Streich schon wieder sehr unterhaltsam macht, nebst sind die angedeuteten Goreeffekte von guter Qualität. Im Endeffekt also kaum eine Abwechslung zu den sonstigen Fortsetzungen und es mangelt einfach an Atmosphäre.