Wer hier auf den deutschen Verleih hört, ist selbst schuld.
Außer dass dieser Film Pulp Fiction in einer Szene ziemlich nett huldigt, hat er nichts mit genanntem tarantino-Erguß nichts gemein, verschachtelte Erzählstruktur vielleicht mag mancher meinen, aber das gab es - so leid es mir für alle Tarantino-Huldiger jetzt auch tun mag - auch schon vorher.
Und mit Trainspotting hat dieser Film noch weniger zu tun.
Junge Leute, die mit ihrem Leben nichts anzufangen wissen, und manche davon drogenabhängig ist auch nicht nur jenem britischen Film vorbehalten.
Dies ist ein schnodderiger, billiger, netter Kultfilm aus Schweden, der gekonnt seinen großen Vorbildern huldigt - in einer äußerst charmanten Art und Weise, sei hier mal angebracht - dabei gleichzeitig typisch schwedisch bleibt.
Das Sterben schwedischer Kleinstädteist nicht nur in diesem Film Thema des jungen schwedischen Films und wird auch künftig nicht diesem vorbehalten bleiben.
Selten jedoch wurde eine zutiefst traurige Geschichte wie diese so peppig und lustig verpackt, derart skurrille Ideen so wirksam in eine groteske Dramödie verpackt, dass man trotz allem mit einem Schmunzeln den Film verläßt.
Dass der Film kein Meilenstein ist, ist ihm selbst klar, dafür huldigt er zu sehr anderen Filmen, er ist ein netter kleiner Bruder, den man auf so manch einer Party seinen Freunden vorstellen kann, weil er sich gut benommen hat.
Lustig (ich sage nur vekappter schwuler Polizist, Schrimps ins Kleid genäht, Skurrille Liebesträume, merkwürdige Selbstmordversuche, und Leute mit Tumoren) und mit sympathischen darstellern hervorragenden besetzt, vor allem Susie ist verdammt süß.
Ein kleine Perle, die hier leider viel zu niedrig bewertet wurde - wie gesagt, ich nehme an, wegen der falschen Erwartungshaltung geschürt durch die Werbung des deutschen Verleihs.
8 Punkte