Garantiert nicht das beste Werke des legendären spanischen Vielfilmers Jess Franco, wenngleich man hier zwingend zwischen Machart und Story unterschieden muss. Letztere ist mal wieder eine echte Schlaftablette und zäh wie ein Kaugummi, der zwischen Schuh und Asphalt klebt.
Durchaus gelungen ist hingegen die Erzählweise, bei der Realität und Fiktion verschwimmen. Grenzen lösen sich auf, um die umnebelten Bilder für sich sprechend zu lassen. Die puffig-pulpige Atmosphäre weiß zu gefallen, wobei Franco diesen billigen Eurosleaze wohl fast schon im Schlaf heruntergekurbelt hat.
Im Vergleich zu "Eugenie" oder "Vampyros Lesbos" sicher kein Meilenstein des Altmeisters - immer unter der Prämisse betrachtet, dass man mit Franco´ s Ergüssen überhaupt was anfangen kann. Hier vermengt sich Lesbensex mit etwas Psychodrama, Soledad Miranda hatte wohl ihren ersten größeren Auftritt im langlebigen Franco-Reigen.
Dem Betrachter bleiben also zwei Möglichkeiten: Man kann sich den Visuals hingeben und hat es dann mit einem schönen Stückchen Bahnhofskino zu tun. Oder so eine Art von Film, die man spätnachts in einer Bar als Hintergrund-Untermalung genießt während gechillte Easy Listening-Mucke läuft. Man kann natürlich auch auf eine wenigstens halbwegs tiefsinnige wie unterhaltsame Handlung hoffen, und es kommt rein gar nichts dabei raus.
Den ohnehin schon strapazierten Begriff "Kult" sollte hier bitte niemand unnötig ausdehnen...