"Futuresport" wurde direkt fürs Fernsehen gedreht, hat aber einige bekannte Gesichter zu bieten, desweiteren mit Ernest R. Dickerson (Surviving the Game, Bulletproof - Kugelsicher) einen erfahrenen Regisseur. Hauptdarsteller Wesley Snipes (Passagier 57, Blade) fungierte auch als Produzent, um die neun Millionen Dollar ließ man sich diesen "Rollerball"-Abklatsch kosten. Robert Hewitt Wolfe schrieb schon einige Screenplays zu bekannten Science Fiction Serien wie "Andromeda" oder "Star Trek - Deep Space Nine". Doch bei "Futuresport" hat er es total vergeigt.
Vor geraumer Zeit erfand Obike Fixx (Wesley Snipes) den "Futuresport", die Kriminalität sank rapide, Streitereien wurden beim Sport ausgetragen. Doch im Jahr 2025 ist Tremaine Ramsey (Dean Caine) der große Star, weswegen er auch den Namen "Pharao" trägt. Doch die Terroristengruppe HBO überschattet den Sport mit ihren Gewalttaten. Die wollen sich ganz Hawai unter den Nagel reißen, ein Krieg scheint unausweichlich. Schließlich schlägt Tremaine vor, das Ganze in der Arena zu klären. Es soll ein Spiel stattfinden, wozu sich die andere Seite auch bereit erklärt. Trotzdem wird Tremaines Freundin die TV-Moderatorin Alexandra Torres (Vanessa L. Williams) kurz vor dem Spiel gekidnappt. Und auf welcher Seite steht eigentlich Fixx ?
Richtig futuristisch mag diese TV-Produktion nie wirken, besonders bei den Panoramabildern der Stadt fallen die Pappkulissen sofort ins Auge, der Großteil der Effekte befindet sich auch auf niedrigem Niveau. Trotzdem hätte man hieraus etwas machen können, doch dieses Unterfangen scheitert schon am Cast. Die einzige Konstante hier ist Wesley Snipes, der charismatisch seine Figur durch den Film führt. Dean Caine (Warhammer, Gejagt und in Ketten gelegt) langweilt mit einer blassen Vorstellung und Vanessa L. Williams (Eraser, Shaft - Noch Fragen?) agiert auch weit unter ihrem Niveau. Ihre Gegenspieler aus der Klischeekiste können keinerlei Akzente setzen. Jetzt hofft der gebeutelte Zuschauer wenigstens auf eine temporeiche Inszenierung. Doch weit gefehlt, nach einem mäßig actionreichen Auftakt geht es rapide bergab. Im ganzen Film gibt es nämlich nur zwei "Futuresport" Spiele zu bewundern, wobei jenes zu Beginn sehr zahm und kurz ausfällt. Auch das Spiel selbst kann nicht so recht überzeugen. Die Arena ist sehr klein, mit Rollschuhen, Skateboard oder einem Hoverboard muss man den Ball erobern und in ein kleines Loch werfen. Der Ball wird in der Mitte des Spielfeldes aus einer Art Kanone geschossen. Hält man den Ball länger als fünf Sekunden, wird man unter Strom gesetzt, so ist ein schnelles Spiel gefordert. Es ist aber wirklich fraglich, wie selbst die Profis immer dieses extrem kleine Loch treffen, welches das Tor darstellt.
Harter Körpereinsatz ist bei diesem Sport erlaubt, wobei es nie so ausartet, wie bei "Rollerball". Auch versucht man hier nicht mal ein wenig Medienkritik mit einfließen zu lassen, man konzentriert sich stattdessen auf den arroganten Champ Tremaine, dessen egoistischer Charakter sich während des Films natürlich bessert. Richtig viel Zeit nimmt die Romanze zwischen ihm und Alexandra in Anspruch. Das Vorhaben der HBO gerät zunehmend in den Hintergrund, der kleine Anschlag mit der fliegenden Drohne weckt den Zuschauer aber wieder aus dem Tiefschlaf. Ein wenig Profil kann man höchstens Obike Fixx verpassen, welcher zwischendurch sogar mal für die Gegenseite arbeitet. Die restlichen Charaktere sind pure Abziehbilder. In den letzten fünfzehn Minuten darf es dann ein wenig zur Sache gehen, wenn Tremaine mit seiner Mannschaft die gekidnappte Alexandra retten muss, hierbei gibt es kleinere Zweikämpfe, die recht passabel ausgefallen sind, leider kommt Snipes nie richtig an den Drücker. Das finale Spiel ist auch recht kurz gehalten und ein wenig brutaler als die Partie im Auftakt, aber in keiner Szene spektakulär. Friede, Freude, Eierkuchen ist sowieso vorprogrammiert, aber so kitschig hätte "Futuresport" nicht enden müssen, man schmeckt förmlich den Honig, den sich die Charaktere ums Maul schmieren.
Zwei lächerliche "Futuresport" Spiele hat der Film in knapp neunzig Minuten zu bieten, Action daneben ist Mangelware. Das knappe Budget macht sich besonders bei der Kulisse und den Effekten bemerkbar, die Darsteller agieren schwach bis mäßig, nur Snipes geht in Ordnung. Zudem ist das ganze Treiben dermaßen langweilig und belanglos heruntergekurbelt, spektakuläre Szenen komplett vermissend. Die lahmärschige Story ist durchweg vorhersehbar, besonders viel Zeit für eine Romanze vergeudend. Man schrammt hier ganz knapp am Totalausfall vorbei.