Review

Recht interessant fängt der „schwarz/weiß“ Film aus dem Jahre 1951 an. Lkw Fahrer „Heinrich Schlüter“ (Hans Albers) steht neben seinem Lkw an einer Esso Tankstelle und pafft unbedenklich seine Tabakpfeife. (Was früher so möglich war *g*) voll getankt fährt er nun über die damals noch kaum befahrenen Straßen, und erinnert sich dabei zurück an die kürzlich gefeierte Hochzeitsfeier seiner Tochter „Lieschen“ (Karin Andersen) und träumt vor sich hin. Plötzlich überholt ihn ein wild gewordener Autofahrer, der etwas später einen Unfall fabrizierte. „Heinrich Schlüter“ sieht den Wagen, hält an und entdeckt dabei einen Umschlag mit 20.000 Mark, die der sonst so ehrliche „Heinrich Schlüter“ an sich nimmt, als er von der Polizei erfährt, dass es sich bei dem verunglückten Autofahrer um einen Devisenschmuggler handelte. So setzt er seine typische Tour München - Frankfurt - München fort und nimmt in dieser Nacht sogar noch eine Anhalterin mit, die junge „Inge“ (Hildegard Knef) und gibt sie bei der Polizeikontrolle als seine Tochter aus. Das neue Geld, das er als gefunden akzeptiert, rührt er natürlich an und kauft seiner Frau „Anna Schlüter“ (Lucie Mannheim) einen teuren Pelzmantel, die natürlich erschrocken darüber ist, wie ihr Mann diesen bloß finanzieren konnte.

Eines Nachts trifft er erneut auf der Straße während seiner Tour, die junge „Inge“ die geschickt mit ihm flirtet. So ist klar, das „Heinrich Schlüter“ es glücklich macht sie zu beschenken, denn Geld hat er ja jetzt. Wie es kommen muss, verliebt er sich und bemerkt dabei nicht, dass er nur ausgenutzt wird und in Wirklichkeit nur dazu herhalten soll Diebesgut (Pelze) zu schmuggeln. So wird er von „Kurt Willbrand“ (Marius Goring) der Exmann von „Inge“ erpresst. Um reinen Tisch zu machen, denn „Heinrich Schlüter“ ist ein ehrlicher Volksmann, inszeniert während er bei der Schmuggelaktion von „Kurt“ mit einer Pistole bedroht wird einen Unfall, in dem er einen anderen Wagen rammt und die Polizei schnell zur Stelle ist und alle beteiligten erst ein mal in Gewahrsam nimmt. Schließlich bestätigt „Inge“ die Aussage vom „Heinrich Schlüter“ sodass er schnell wieder freikommt und zu seiner Frau „Anna“ zurückkehrt. Ende gut, alles gut …

Zitat: „Wollen sie mich verrückt machen? Hier essen sie lieber ne Käsestulle …“ Das waren damals noch Dialoge. Was den Film aus heutiger Perspektive auch recht interessant macht, ist die unbehelligte „Raucherei“ fast in jeder Szene sieht man die Leute rauchen. Ob Zigarette, Zigarre oder Tabakpfeife. Das qualmen, gehörte früher einfach zum Film mit dazu. Auch auffällig, die Rolle der Frau, die hier noch Frauen sind. Das macht sich bemerkbar durch die Zugeknöpftheit oder auch das Verhalten gegenüber den Männern. Natürlich ist der Film aus heutiger Sicht ne alte Kamelle, die mit heutigen Ansprüchen kaum mithalten kann, doch das brauch er auch nicht, denn eine Seele und Gefühl hat der Streifen auf jeden Fall.

Die schauspielerische Leistung ist hier natürlich grandios. Alle Rollen sind authentisch gespielt. An Action und Spannung fehlt es natürlich, doch benötigt es dieser Film auch nicht, da er einfach nur eine Geschichte erzählt und der Fokus auf das Motto: „Liebe macht blind und Geld nicht glücklich“, gerichtet ist. Die Umsetzung ist definitiv gelungen. Daher wundert es auch nicht, dass Regisseur (Rudolf Jugertund) und Drehbuchautor 1953 mit diesem Film den deutschen Filmpreis bekommen haben und der Titel als bester Spielfilm des Jahres ausgezeichnet wurde.

Fazit:
Wenn man mal Lust hat, sich in eine andere Zeit zu versetzen, kann man sich das Filmchen ruhig mal anschauen. Spannend und interessant ist die Filmkunst der frühen 50er auf jeden Fall. Da der Film nicht langweilig daher kommt und auch die Story nicht schlecht ist, bewerte ich den Film als sehenswert mit 6/10

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