Review

Sowjetische Agenten überfallen einen Plutoniumtransport, um arabischen Terroristen den Bau einer Atombombe zu ermöglichen. Diese verlangen den Abzug der Israelis von der Westbank - anderenfalls wird das größte Ölfeld Saudi-Arabiens in die Luft gesprengt. Das kann die US-Regierung unmöglich zulassen und schickt ihren besten Mann, der auf den Codenamen "Soldier" hört.

Dieser Film hat mich ehrlich gesagt etwas verwirrt. Er fängt absolut solide an, läßt dann aber verstärkt nach, zwischendurch verrirrt sich aus heiterem Himmel Klaus Kinski (der sich bei seiner Rollenauswahl in späteren Jahren öfter mal vertat) für doch eine gute Minute in die Handlung. Dazu gibts noch einen ganzen Batzen Logiklöcher und zudem wechselt die Story alle fünf Minuten die Handlungsorte, was ebenfalls nicht immer Sinn macht. Und wer den Originaltitel Soldier mit Söldner übersetzt hat, dem gehört auch schon mal ein dickes Dictionary über den Schädel gezogen.
Die wirklich spannenden Szenen werden dabei ziemlich auf den Start konzentriert. Bevor das erste Wort gesprochen wird werden erstmal vier getarnte KGB Killer blutig niedergemäht. Der Überfall auf den Plutoniumtransporter ist auch noch recht ansprechend ausgefallen, ebenso wie die Skiverfolgung in St. Anton (direkt im Anschluß an die kuriose Kinski Einspielung). All dies spielt sich auf routiniertem Niveau ab, welches aber nicht gehalten werden kann, dazu knicken die Russin viel zu schnell ein und auch der Einbruch in der amerikanischen Raketenbasis ist wenig spektakulär ausgefallen.
Das darf man getrost alles Regisseur Gillenhaus in die Schuhe schieben, denn nebenbei hat er die ganze Sache auch noch produziert und das Drehbuch kreiert. Größtes Manko ist allerdings die Wahl von Ken Wahl als Hauptdarsteller und hartem Held. Sorry aber der Typ hat das Charisma eines Milchbrötchens, kein übermäßiges Schauspieltalent und in seinen Actionszenen auch keinen rechten Bums in der Faust. Die wenigen Shootouts sind immerhin wirklich gelungen und hart ausgefallen, aber sobald es in den Bereich Martial Arts geht, wirds eher peinlich.
So bleibt eigentlich ein durchschnittlicher 80er Action Streifen übrig, der sich sehr politisch gibt. Der kalte Krieg ist hier noch sehr lebendig, KGB kämpft gegen CIA mit harten Bandagen. Die übrigen Darsteller kann man immerhin laufen lassen, aber so Kleinigkeiten, wie schlecht recherchierte Uniformen und Nummernkennzeichen, besonders in Berlin, schmälern das Vergnügen immer wieder. Dazu kommt noch ein sehr einfallsloses Score Gedüdel von Tangerine Dream, das durch seine Monotonie stellenweise richtig lästig ist. Der Söldner bietet viel Licht und Schatten, das ergibt zusammen genommen nur eine durchschnittliche Wertung.
5/10

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