Cannibal Holocaust 2
Bei diesem Titel wie er auf den deutschen DVDs angegeben ist denkt jeder sofort an „Cannibal Holocaust“ bzw. „Nackt und zerfleischt“. Doch damit hat dieser Film nicht das Geringste zu tun. Die Kannibalenthematik wird auch hier nicht angesprochen, denn eigentlich sieht man keine einzige kannibalistische Szene. Es stellt sich ja heraus dass die Ureinwohner mit der Ermordung der Eltern nichts zu tun haben, sondern letztendlich Katherine nur gerettet haben. Klar deutet alles darauf hin, denn komischer-(und unlogischer)weise schleppen die Ureinwohner die Köpfe der Eltern mit sich herum.
Nun ob die Sache echt passiert ist zweifele ich doch sehr an, wenn dann evtl. eine ähnliche Gesichte, oder der Stoff wurde einfach zu dünn verfilmt.
Die Story ist also sehr dünn, man hätte sowieso viel mehr aus dem Stoff machen können. Es ist zum Beispiel total nervig, und sowieso auch sehr überflüssig dass man dieses lächerliche Gerichtsverfahren immer im Hintergrund hört. Die Fragen sind ja schon mehr als dämlich.
Viel besser wäre es gewesen wenn man dieses Gerichtsverfahren weggelassen hätte, denn dies vermindert die Spannung doch sehr.
Dennoch muss man zugeben das der Film durchaus unterhaltsam ist, der Splatter- und Goregehalt ist ziemlich gering, doch es gibt reichlich Szenen in denen man nur ungern etwas essen würde, abgetrennte Köpfe sind zu sehen, ein von Insekten zerfressenes Gesicht, einige Stammesrituale (Entjungferung mit Holzpflock, aber keine Details), Shoot-Outs und einige Messerstiche.
Aufgrund der Story hätte man mehr Splatter/Gore kaum einfügen können, Erotikszenen gibt es auch kaum welche, sicher sieht man Geschlechtsteile und Brüste, aber keine direkten Sexszenen.
Dann gibt es noch den Showdown, zwei brutale Ermordungen.
Letztendlich ist es sicherlich Geschmacksache, wer also unbedingt einen reinen Kannibalenfilm sehen will, ist hier eindeutig falsch, dieser Film passt also nichts in Kannibalengenre. Der Film versucht eher ein Drama zu sein, doch dies misslingt eindeutig. Die Thrillerelemente kommen teilweise noch gut rüber, doch auch das ist eher als schwach zu bezeichnen.
Fazit:
Dünne Story, einige recht harte Szenen wo auch reichlich Blut vorhanden ist, schöne Landschaftsbilder und wenige Spannungsmomente, der Soundtrack ist angenehm, und trotz vieler Schwächen ist der Film sehr unterhaltsam. Nur ernst nehmen sollte man ihn nicht. Nur ansehen lohnt sich schon. Daher
6 von 10 Punkten, also eine durchschnittliche, nicht so schlechte Bewertung.
Die DVD von Astro ist ganz ok, nur ganz leichte Tonaussetzer und manchmal grobkörniges Bild, aber aufgrund des Alters kann man hier nicht meckern.