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Ich fand Paul Naschy noch nie so sympathisch und so authentisch wie hier in der Rolle der gealterten, verarmten und verbitterten Schauspielerlegende. Stellt sich die Frage, wie stark da seine eigenen Erfahrungen miteingeflossen sind und ob der Film semibiopgraphische Züge hat. Jedenfalls gibt es viele ironische Seitenhiebe auf die moderne Filmindustrie, die scheinbar von Ausbeutern und Blendern beherrscht wird und einen Künstler mit leeren Versprechungen ködert und ihn dann jedes Mal enttäuscht. Ein gnadenloses Business, für das man buchstäblich seine Seele verkaufen muss. ROJO SANGRE ist eine stilvolle Parabel, in der Naschy auch seine enorme Wandlungsfähigkeit unter Beweis stellen kann. Ich wünschte nur, der Film wäre stringenter, kompakter und hätte mehr auf der Pfanne. Er fällt dem Titel zum Trotz auch gar nicht allzu blutig aus: ein paar Slasher-artige Morde und ein kurzer Snuff-Ausflug.

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