"Nothing is real..."! "Spider Forest fesselt bis zum letzten Moment."! "Spider Forest liegt irgendwo wischen David Lynch und A TALE OF TWO SISTERS"!
Soviel Hochlob, soviel Versprechen und soviel Zuspruch schraubt die Erwartungen natürlich extrem hoch. Ansich sind das auch beste Vorraussetzungen. Wäre da nicht die Herkunft die für Zweifel sorgen lässt. Okay, aus Südkorea kommen namenhafte Meisterwerke wie etwa OLDBOY, I SAW THE DEVIL oder BEDEVILLED, welche aber vom Genre her eher in eine andere Richtung gehen und nicht so den hier versprochenden Mystery-Mindfuck beinhalten.
Ich soll auch Recht behalten, denn man merkt zwar dass Song Il-gon sich hier große Mühe gibt ein neues Schaffensmonster aus Südkorea zu präsentieren, das ist aber auch schon alles. Klar gibt es einige tolle Szenen zu bewundern und man verliert auch nicht sonderlich das Interesse an den Film, aber leider gibt es hier auch nichts Neues. Man kann vieles im Vorfeld erraten und ich war auch nicht sonderlich über gewisse Auflösungen überrascht.
Man hält sich so gut es geht von den Klischees des asiatischen Kinos entfernt, was den Film auch gut tut. Handwerklich gibt es nicht zu beanstanden, das ist recht ordentlich. Wäre da nur dieser eine Funken, welcher etwas Frisches in SPIDER FOREST bringt. Eine Zutat, die den Film grundsätzlich von anderen dieser Sorte abhebt. Dann hätte man hier sicherlich von einen kleinen Achtungserfolg sprechen können.
So kann ich leider keine Großen Empfehlungen ausprechen.
Fazit:
Fans asiatischer Thriller können nochmal zwei Punkte drauflegen. Man wird schon nett unterhalten und kommt als Mystery-Freak auch auf seine Kosten.
Ich persönlich denke, die Asiaten haben eher die Geisterfilme als meisterliches Handwerk.