Review

Daniel der Zauberer

Damals ging ich mit einem Freund in das Sneak-Preview und habe mich sehr auf einen überraschenden Film und einen gemütlichen Kinoabend gefreut. Die Sneak ist an sich eine gute Gelegenheit, eher unbekannte Filme günstig zu sehen.
Doch leider war das an diesem speziellen Abend falsch gedacht.

Als uns bizarr und peinlich anmutende Musik entgegen schwoll, sich die Leinwand mit amateurhaft verwackelten Konzertmitschnitten füllte und die Namen der "Schauspieler" des "Films" in grellrosa Schrift genannt wurden, zuckten wir beide in uns zusammen.
Nicht die Tatsache, dass wir unsere musikalischen Wurzeln eigentlich im Rock haben und wir nun mir Bohlenretortenklängen beschallt wurden, brachte uns zum Stirnerunzeln, sondern die völlig minderwertige Aufmachung des Vorspanns und der geradezu skurrile und unwirklich erscheinende Eindruck, man werde vom Kino zwecks „Versteckte Kamera“ verulkt.
Dass dies eine Fehleinschätzung war, fanden wir in den nächsten 30 Minuten heraus.
In einer kafkaesken Stimmung des Verlorenseins gefangen verfolgten wir die zähe Story, wobei wir, ähnlich einem Verkehrsunfall, zwar nicht hinsehen konnten aber irgendwie doch mussten.

Die Story konnte ich nicht wirklich erkennen, sie war wohl zu vielschichtig für mich (im wahrsten Sinne des Wortes!). Völlig wahllos aneinander gereihte Szenen ohne erkennbaren Zusammenhang erzählten aus dem Leben des Daniel K.:
Anscheinend gibt es irgendwelche Leute, die ihn umbringen wollen und deshalb mit Messern bewaffnet in sein Elternhaus eindringen.
Anscheinend hat Daniel K. durch die Tatsache, dass er existiert, eine alte Frau vom Selbstmord abgehalten.
Anscheinend will Daniel K. durch ein Casting nach Amerika gelangen um dort den Durchbruch zu schaffen.
Anscheinend gibt es einen Zauberer oder einen guten Geist, der Daniel helfen will.
Was diese Stränge miteinander zu tun haben, dass sie im Film laufend verknüpft werden, hab ich ehrlich gesagt nicht kapiert. Es scheint einfach keinen Sinn zu machen.
Also ich bin ein Kerl und ich weiß dass Männer Botschaften auf der Meta-Ebene schwer wahrnehmen können. Wenn mir also die Story entgangen sein sollte, dann scheint der Film ein psychologisches Meisterwerk zu sein.
Vom Gegenteil konnte ich mich allerdings schon während unseres Kinobesuches vergewissern:
Als wir den Saal nach ca. 30 Minuten verließen, waren vom anfangs gut (von Männern UND Frauen) besuchten Kino nur noch fünf Personen übrig, die dem Trauerspiel folgten, also fragt mich bitte nicht, wie der Film ausgeht und sagt es mir auch nicht, weil es mich einfach nicht interessiert.

Ach ja, noch ein Wort zu den „Schauspielern“:
Leute ihr habt den Beruf verfehlt!

Fazit:
Dass dieser Film auf DVD erschienen ist, empfinde ich als Beleidigung meiner Intelligenz.
Wer sich das kauft, hat entweder echt ein gestörtes Selbstwertgefühl, oder er sucht ein Geschenk für seine Schwiegermutter.
Leute, Finger weg, wirklich, das ist eine nicht mit Worten zu beschreibende skandalöse Verarschung des Cineasten an sich.
Selbst geschenkt wäre er mir zu teuer!

Schade, dass 1 von 10 das Niedrigste ist, denn selbst den einen hat er nicht verdient.
Purer Müll!

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