Review

Zinksärge für die Goldjungen wirkt wie ein Film, der einiges an Potential besitzt, dieses aber nur bedingt ausschöpft. Besonders in der ersten Hälfte entfaltet sich ein atmosphärisch dichter, leicht schmieriger Hamburg-Krimi, der vor allem von seinen beiden Hauptdarstellern Herbert Fleischmann und Henry Silva getragen wird. Fleischmann überzeugt als Hamburger Pate, während Silva als sein italo-amerikanischer Gegenspieler eine passende, kantige Ergänzung bildet. Die Szenen zwischen den beiden gehören eindeutig zu den stärkeren Momenten des Films.

Weniger gelungen ist dagegen der Richtungswechsel im weiteren Verlauf. Die Einführung einer Art „Romeo-und-Julia“-Handlung rund um Patrizia Gori und Horst Janson wirkt eher aufgesetzt und nimmt dem Film einen Großteil seiner zuvor aufgebauten Härte und Konsequenz. Auch die später folgende, actionbetonte Bootsverfolgung im Hamburger Hafen und der Speicherstadt streckt das Geschehen unnötig und verliert sich in zu vielen Wiederholungen.

Am Ende bleibt ein Krimi, der interessante Ansätze bietet und mit einem guten Cast punktet, jedoch tonal schwankt und sich nicht klar entscheidet, was er sein möchte. Solide, aber unausgewogen.

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