Review

In diesem abstrusen Mix aus Esoterik-Mystery und Geister-Grusel geht es um eine junge Frau, die als Kind die Ermordung ihrer Eltern mitansehen musste und seitdem immer wieder von seltsamen Geistererscheinungen heimgesucht wird. Nach dem Tod ihrer Tante verdichten sich die Hinweise darauf, dass eine große Katastrophe bevorsteht und nur sie etwas dagegen tun kann - bricht die Apokalypse über die Menschheit herein?

Mit einer No-Name-Besetzung, die ihre Sache zumindest nicht allzu schlecht macht, und mittelmäßigen Effekten erzählt dieser Billig-Streifen seine krude Story, die aus diversen Elementen von Geister- und Weltuntergangsgeschichten zusammengebaut ist. Wirklich zusammenhängend ist das alles nicht: Die Vorgeschichte der Hauptheldin wirkt völlig beliebig und hat nicht sonderlich viel mit dem Rest der Geschichte zu tun, und dafür, dass es hier um eine mögliche Apokalypse gehen soll, wird ein ziemlich großer Teil des Films auf pubertäre Problemchen wie ungenierte Rowdys, falsche Freundinnen und Selbstmitleid verwandt. Da die Figurencharakterisierung dünn wie ein Blatt Papier bleibt, ist das alles ziemlich unspannend - um nicht zu sagen, langweilig. Höchstens die Mimik der Hauptdarstellerin sorgt für eine gewisse unfreiwillige Komik - den ganzen Film über rennt sie mit einem belämmerten Gesichtsausdruck herum, der wohl Mitleid auslösen soll, aber nur lächerlich wirkt.

Auch die Gruselelemente sind allzu konventionell inszeniert. Geister, die ihr Warnungen zuraunen, visionäre Träume und dunkle Gänge, in denen seltsame Geräusche zu hören sind - das ist alles nicht neu und wurde schon spannender dargestellt. Auch weiß man als Zuschauer einen Großteil des Films über nicht so recht, worum es eigentlich genau gehen soll. Die Elemente wirken einfach zu bunt durcheinander gewürfelt: die traumatisierte Heldin, mordende Geister und biblische Prophezeiungen, die sich als wahr herausstellen. Und am Ende bleibt man ebenso ratlos zurück, wenn das schwache Finale vorüber ist und der Film mit einem ebenso bedeutungslosen wie wirren Cliffhanger endet.

Immerhin geben die Darsteller ihr Bestes, und trotz mitunter steifer Mimik und hölzerner Dialoge hat man in Horrorfilmen schon schlechtere Schauspielleistungen gesehen. Auch die Musik ist gut eingesetzt und nur in wenigen Szenen zu aufdringlich. Wirklich überzeugend ist hier allerdings nur die Kameraführung: Mit eleganten und komplexen Fahrten, schnellen Drehungen und interessanten Perspektiven verleiht der Einsatz der Kamera dem Film noch am ehesten einen Hauch von Originalität und Professionalität.

Das rettet "11:11 - The Gate" denn auch vor dem totalen Absturz. Denn weder die krude, zusammenhanglose und schlicht nicht zu Ende erzählte Story noch die kümmerlichen Gruselszenen können in irgendeiner Weise Spannung aufbauen. So quält man sich 90 Minuten durch diesen Mystery-Streifen, der scheinbar selbst nicht recht weiß, was er will, und ist am Ende genauso schlau wie vorher. Da gibt es wirklich packendere Genre-Exemplare.

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