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Eine junge, durchaus üppig ausgestattete Frau hat sich in ein Ferienhaus eingemietet. Da sie den Weg dorthin nicht auf Anhieb findet hält sie an einer Tankstelle wo sie auf eine Gruppe, vermeintlich hilfsbereiter Männer trifft die sie auf eine "falsche Fährte" locken. Dort angekommen erwarten sie schon die nunmehr alles andere als hilfsbereiten Männer, jagen sie durch ein Waldstück und vergewaltigen sie.

Da einer der Täter, offensichtlich etwas minderbemittelt, der von der Gruppe aufgefordert wird das Mädchen zu töten, dies versäumt und sich die Polizei in dem Örtchen als dilettantisch und ehr desinteressiert erweist verwandelte sich die junge Dame in einen wütenden, lederbeschürtzten Racheengel.

Dieser Plot klingt für den interessierten B-Movie Fan sicherlich irgendwie bekannt – ist es auch denn „Blood Angel 2“ versteht sich (nicht zu Unrecht!) als Remake des in Deutschland unter dem Namen „Ich spuck auf ein Grab“ bekannten Kultstreifens von „Meir Zarchi“ aus dem Jahre 1978. (Der im Verlauf des Filmes übrigens auch einmal durch einige Szenen die im TV laufen zitiert wird)

Dabei ist die Story schon ziemlich an das Original angelehnt, ohne diesen jedoch langweilig zu kopieren. Bemerkenswert, grade für einen deutschen Amateurfilm die ja sonst gerne in „Meeren von Blut“ schwimmen, ist vor allem das der Film bei der Vergewaltigungsszene wesentlich weniger voyeuristisch und explizit ins Detail geht als das Original – ohne dabei allerdings wesentlich an Eindringlichkeit und Beklemmung einzubüßen.

Die Kamfpszenen sind irgendwie doch sympathisch überzogen, was nicht zuletzt an der Sounduntermalung liegt. Die wahrlich nicht dominierenden Splatter FX´s sind vielleicht hier und da noch etwas ausbaufähig (da wird einem gern mal ein Gummi Dildo als erregierter Penis vorgemacht..) Andere Effekte und vor allem das MakeUp sind hingegen sehr gut umgesetzt - auch Computertechnik kommt hierbei dezent zum Einsatz.

Dabei darf man natürlich auch nicht vergessen das es sich um einen „Extreme Low Buget“ Streifen handelt und grad die kleinen „Patzer“, wenn man es denn so nennen mag, verleihen dem Film einen netten, trashigen Charakter.

Alles in allem kann sich der Film auf Handwerklicher Basis schon sehen lassen. Kamera und Schnitte sitzen, die Musikuntermalung ist klasse, die Dialoge wirken nicht zu konstruiert und werden von den Darstellern überzeugend rübergebracht. Vor allem die Hauptdarstellerin ist ein echter Hingucker und macht ihre Sache wirklich prima.

Einzig die Beleuchtung ist etwas zu bemängeln – im freien gedrehte Szenen sind oft viel zu hell, Szene die in Räumen spielen dagegen etwas zu dunkel und unscharf. Was vielleicht auch am Filmmaterial oder der Hardware liegen mag (ich bin dahingehend ein echter Technik Laie)

Fazit: Gut gemachtes, unterhaltsames Filmchen, ohne Längen das sich erfrischend aus dem Großteil deutscher Amateurproduktionen abhebt. 7,5/10 Punkte ...

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