PHANTASIALAND ON FIRE
Diese Filmkritik bezieht sich auf die ungeschnittene Fassung auf DVD.
Der SEK-Beamte Stephan Renner (Til Schweiger) und zwei Kollegen überraschen eine Einbrecherbande bei einem Bankraub. Nach einem heftigen Schusswechsel kann Renner Harloff, der seine Frau auf dem Gewissen hat, stellen und erschießt ihn. Nach dreieinhalb Jahren Gefängnis wird Renner auf Bewährung entlassen, seine Tochter muss aber per Gerichtsbeschluss so lange bei ihren Pflegeeltern wohnen, bis Renner nachweisen kann, dass er in geordneten Verhältnissen lebt und keine Gefahr mehr für andere Menschen darstellt.
Harloffs Freundin (Geno Lechner), einst aus der Gosse geholt und zur Sprengstoffspezialistin ausgebildet, entkam bei dem Coup vor dreieinhalb Jahren, vergöttert ihren toten Retter und terrorisiert daher Renner erst psychologisch, dann entführt sie sogar seine Tochter. Zusammen mit seinem Ex-Kollegen und besten Freund (Ralph Herforth), zieht Renner los, um seine Tochter zu befreien. Die beiden spüren die Terrorgruppe in einem Vergnügungspark auf, wo diese ein Bombenattentat auf eine Richterin, das Renner in die Schuhe geschoben werden soll, vorbereitet. Weil sich die Gangster gut verschanzt haben, müssen sich die beiden den Weg freischießen. Zum Glück haben sie die richtige Ausrüstung dabei ...
Obwohl es sich bei "Adrenalin" um eine RTL-Produktion handelt, hat der Film neben einer auserwählten Darstellerriege einiges an Effekten zu bieten, die weit über TV-Niveau hinausgehen. Die Geschichte bietet leider nichts Neues, schafft es aber immerhin, durchgehend zu unterhalten, auch wenn man keinen Nervenkitzel erwarten darf. Tatsächlich handelt es sich ja um eine der unzähligen Selbstjustiz-Stories, die aus deutschen Landen allerdings sehr selten hervorsprießen. Und dafür wurde die Action recht blutig inszeniert.
Neben einigen satten Explosionen erfreuen zahlreiche Schießereien mit hohem Munitionsverbrauch und sogar blutigen Einschüssen (FSK 16-Spielraum wird ausgereizt) das Actionfan-Herz. Außer Pistolen (SIG P225) kommen auch die MP5, Uzi, AK47 und eine Shotgun zum Einsatz, mit dementsprechender Trefferwirkung. Verziert werden die Shootouts manchmal mit akrobatischen Stunts, wo die eine oder andere Zeitlupe nicht geschadet hätte. Insgesamt wird recht häufig etwas zu rasant geschnitten.
Bei genauerem Hinsehen merkt man auch, dass es keine Profiproduktion ist (Ausstattung, Explosionen, Bildformat), das lässt sich aber verschmerzen.
Alles in allem kann man dem Film jedem Actionfan uneingeschränkt empfehlen, man darf nur keinen Hochglanz-Blockbuster erwarten. Meiner Meinung nach bekommt man sogar die blutigste Erschießung (mit einer Shotgun) zu sehen, die je in einer deutschen Produktion zu sehen war (keine Garantie ;-)