"Liebe das Leben" lief im Rahmen der sogenannten "Lady's Night" auf Tele 5. Ich bin zwar nicht weiblich, geschweige denn eine Lady, aber die Story klang ganz verheißungsvoll, also setzte ich mich abends vor den Fernseher und fing an, den Film zu schauen.
Man lernt zunächst Isa kennen, eine 21-jährige Weltenbummlerin, die mit ihrem Rucksack durch die Straßen zieht und ziemlich haltlos ist. In einer Bar in Lille lernt sie einen Jugoslawen kennen, der ihr einen Job in einer Näherei verschafft. Dort lernt Isa die zurückgezogene, stille Marie kennen, welche eine Wohnung für eine Frau hütet, die gerade im Koma liegt. Sie nimmt Isa auf. Eine Freundschaft beginnt. Doch als Isa einen Mann kennenlernt, geht diese Freundschaft langsam zu Bruch.
Wie gesagt, ich persönlich finde die Story wirklich nicht unspannend und die Franzosen haben ja schon oft den ein oder anderen Film aus dem Hut gezaubert, der einen dann vollkommen in seinen Bann gezogen hat. Insgeheim erhoffte ich mir auch mit "Liebe das Leben" einen solchen Streifen. Doch meine Erwartungen wurden nicht erfüllt. Anfänglich noch ganz gut unterhalten und auf die Entwicklung des Films konzentriert, verpasst das Machwerk meines Erachtens, irgendwann einmal so richtig zur Sache zu kommen. Die beiden Mädchen lernen zwei Türsteher stehen, welche aber auch nur nach außen hin einen so robusten Eindruck machen wie sie auch aussehen. Als sich Isa dann in einen Typen verliebt, fängt der Film dann an, wirklich zu nerven. Vergebens versucht man, sich mit einem der Protagonisten zu identifizieren. Dass die Freundschaft zwischen Isa und Marie zu Bruch geht, interessiert einfach nicht großartig. Im Endeffekt war ich von beiden Schauspielerinnen nur genervt.
Wo wir beim nächsten sind. Im Vergleich zu anderen Independent-Produktionen sind die schauspielerischen Leistungen nicht sonderlich wertvoll. Gefühlsausbrüche kauft man den Schauspielern nicht ab, auch Mimik und Gestik passen meines Erachtens nicht wirklich. Sympathische Ansätze wie das Kümmern Isas um die im Koma liegende Sandrine können den fast schon gefühllosen Film nicht retten.
Gegen Ende wurde es für mich fast zur Qual, sich den Film fertig anzuschauen. Nicht, weil er Wahnsinns-Logiklöcher besitzt oder die Regie unter aller Sau ist, er ist ganz einfach langweilig. Ich komm mit Filmen, in denen nicht viel geredet, aber umso mehr gezeigt wird, sehr sehr gut zurecht. Allgemein fühle ich mich eher zu Independent-Filmen hingezogen als zu Hollywoodschem Gefühlsbombast. Doch "Liebe das Leben" hält nicht, was die Story oder das Potential verspricht.
Anfangs noch ganz erträglich und unterhaltsam, verfällt der Film immer mehr in Lethargie, um dann gegen Ende vollkommen in Langweile zu münden. Wie gesagt, ich bin nicht weiblich, aber auch rein objektiv gesehen, finde ich, dass der Film auch den meisten weiblichen Wesen nicht sonderlich ansprechen wird. Die Note bei ofdb find ich äußerst übertrieben und man sollte sich von ihr nicht blenden lassen. Aber Filme sind dann doch Geschmackssache. Doch zumindest ich hab keine sonderlich gute Qualität bei "Liebe das Leben" erkennen können. Fast schon Zeitverschwendung.
4/10 Punkte