Review

Dieser Film ist mal wieder ein typisches Beispiel für die koreanische Genrevielfalt, er ist ein wenig Komödie, dann ein ganz klein wenig Romanze, zwischendurch dann Gangsterkomödie und zum Schluss noch etwas Drama. Somit werden hier alle bedient und keiner ist so richtig zufrieden.
Leider bleibt "Father and Son - The Story of Mencius" in allen Bereichen im Mittelfeld hängen, ein paar ganz gute Lacher im Bereich Komödie heben ihn dann noch auf gnädige 6 Punkte.
Zuerst zum besseren Verständnis eine Erklärung einer koreanischen Eigenart. In Korea werden zwei Geburtstage besonders hervorgehoben. Es handelt sich um den 1.Geburtstag und um den 60.Geburtstag. Beim ersten Geburtstag wird das Kleinkind inmitten von verschiedenen Utensilien platziert. Das können Stifte, Mikrofone, Bälle oder sonst irgendwelche Sachen sein. Das erste Teil nach dem das Kind nun greift und mit dem es spielt, soll nun eine Aussage über die Zukunft gestatten. Greift es den Ball wird der/die Kleine halt Fussballer werden, greift es den Stift dann hat das mit Literatur oder schreibender Zunft zutun und greift der/die Kleine das Mikrofon wird mal ein/e Sänger/in aus ihm/ihr.

Der Film startet im Vorspann nämlich mit der Szene des ersten Kindergeburtstages, der Kleine Maeng Sa-seong greift ganz deutlich zum Mikrofon und hält dies auch gegen alle Versuche des Vaters fest. Damit steht zum Unglück des Vaters fest, der Kleine wird mal Sänger.
Der ganze Film dreht sich auch nur um diese kleine Geschichte, der nach dem frühen Tod der Mutter allein erziehende Vater Maeng Man-su ( gespielt von Jo Jae-hyeon ) versucht halt mit aller Gewalt seinem Sohn Maeng Sa-seong ( gespielt von Jun Lee ) eine vernünftíge Ausbildung zukommen zu lassen. Dafür nimmt er selber nahezu alles in Kauf, er gönnt sich selber nichts und stellt sich selber ganz in den Dienst seines Sohnes. Er versucht verzweifelt seinen Sohn in der Eliteschule SNU ( Seoul National University ) unterzubringen. Da Maeng Man-su allerdings nur ein einfacher Fischhändler ist und die zwei in der teuren Gegend Gangnam wohnen müssen, damit Maeng Sa-seong auf diese Schule kommen kann, verschuldet der Vater sich sogar bei einem dubiosen Kredithai. Mit erdrückenden Schulden aber einer Wohnung in Gangnam und einem Platz an der SNU nimmt das Unglück seinen Lauf.
In der Nachbarwohnung im neuen Wohnblock von Gangnam wohnen nämlich zwielichtige Gestalten. Die neue Klassenkameradin Choi Hyeon-jeong ( gespielt von So Yi-hyeon ) wohnt dort wohl mit ihrem Onkel Choi Kang-du ( gespielt von Son Chang-min ) und weiteren stark tätowierten Schlägertypen. Da die süsse Choi seinen Sohn wohl sehr vom Lernen abhält, gerät unser aufrechter Vater sehr schnell mit den Kleinganoven aneinander. Es beginnt eine turbulente Geschichte mit allerlei Wendungen, die schliesslich aber sehr moralisch endet.

Wenn die ganzen Grundaussagen des Films ja nicht schon hinlänglich bekannt wären, Kinder sind halt nur selten dankbar und haben auch fast immer ihren eigenen Kopf. Daneben sollten sie sich frei entfalten können, nur die freie Wahl des Berufes und des eigenen Weges bringen Glück und Zufriedenheit in eine Eltern/Kind-Beziehung. Wer also auf innovative Aussagen wartet, der wird enttäuscht werden.
Der dramatische Anteil an der Story kommt damit auch sehr kurz, der Film will ganz klar eine primäre Komödie sein. Hier funktioniert er ganz gut und hat ein paar ganz gute Lacher. Dieses "Human Tetris" oder auch das "Louis Vuitton Murakami-Beil" bleibt schon länger in Erinnerung.
Dennoch bleiben die beiden Jungschauspieler Jun Lee und So Yi-hyeon ohne Chemie und furchtbar blass. Etwas besser machen es die beiden männlichen Hauptakteure, sie fighten und kämpfen mit viel Herzblut und voller Überzeugung für das Wohl ihrer Schützlinge und überzeugen dabei schon eher. Mehr als eine gut durchschnittliche koreanische Gangsterkomödie wird aus "Father and Son - The Story of Mencius" aber zu keinem Zeitpunkt.
Unspektakuläre Massenware... 6 Punkte.

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