"This Film is dedicaded to Millions who love Bruce Lee." Behauptet eine Texttafel zu Beginn des Films.
Bruce Lee ist nach seinem Tod in der Unterwelt angekommen, wo er gegen Berühmtheiten aus der Filmwelt kämpfen muss. Darunter Dracula, James Bond, einen Exorzisten, eine Horde Mumien und vieles mehr. Bruce möchte wieder zurück auf die Erde, kann er das schaffen?
Leider ist dieser Bruceploitation-Film klar als Parodie angedacht, daher nerven die schlechten Gags und unfreiwilliger Humor entsteht nicht. Ich hatte mir die Sets der Unterwelt im Voraus wie in Japanese Hell (1999) oder den Höhlenszenen in Blind Warrior (1985) vorgestellt, aber dieser Aufwand wurde nicht betrieben. Die Unterwelt besteht tatsächlich aus beliebigen Sets, die bei den Dreharbeiten eben zufällig zur Verfügung standen und optisch nichts mit dem Totenreich zu tun haben. Die Zweitlocation ist ein Steinbruch, in dem alle Kampfszenen stattfinden. Die Kostüme erinnern an Faschingsverkleidung und auf diesem Humorniveau sind dann auch die klamaukigen Gags.
Eine Handlung wird zwar in den Dialogen behauptet, zeigt sich aber nicht in den Taten der Darsteller. Würde man Szenen im Film wahllos tauschen, fiele das vermutlich gar nicht auf, denn dafür ist der Unsinn viel zu belanglos. Etwas Laufzeit wird auch noch mit ein paar Nacktszenen gestreckt, die aber eher albern, als erotisch ausfallen.
In der letzten halben Stunde gibt es dann endlich ein paar Kampfszenen, doch auch diese bleiben ideenlos. Egal ob Exorzist oder Dracula, sie unterscheiden sich lediglich durch ihre Kostüme, kämpfen aber auf dieselbe uninspirierte Weise. Wie cool wäre es gewesen, wenn Dracula sich unsichtbar machen könnte oder der Exorzist mit Zauberkräften um sich werfen würde. Das Potenzial war definitiv vorhanden, wurde aber nicht ausgeschöpft. Lediglich der herrlich doofe Kampf gegen die Mumien konnte mich ein wenig amüsieren.
Ein Film der großen Versprechungen, der sich aber schnell als einzige Enttäuschung entpuppt. Hätte man die lächerliche Prämisse des Films mit dem nötigen Ernst durchgezogen und Bruce Lees Gegner mit individuellen Spezialfähigkeiten ausgestattet und dabei generell mehr Kampfszenen eingebaut, dann hätte das ein echter Kracher werden können.
Wer sich für absurden filmischen Müll interessiert, kann bei The Dragon Lives Again (1977) dennoch mal einen Blick riskieren. Zudem empfehle ich diese irre Pseudo-Doku über Bruce Lee: Fist of Fear, Touch of Death (1980). In beiden Machwerken wird der Weltstar ordentlich durch den Dreck gezogen, und das für "the Millions who love Bruce Lee," selbstverständlich.