Review

Inhalt:

China, wohl in den 1920er oder 1930er Jahren. Der KungFu-Fighter Meng Tien-yai (Henry Yu Yung), genannt "Plum Blossom", sucht seine Verlobte, die schöne Ying Ying ("Resand" Lam Hau-Yi). Diese wurde von skrupellosen Gangstern entführt, die sich unter der Leitung von "Big Brother" Master Tsao Heng (Tsai Hung) und dessem Unter-Boss "Second Brother" Erh-yeh (Lau Kwok-Shing) darauf spezialisiert haben, junge Frauen zu entführen, um diese an Bordelle zu verkaufen. Tsao Heng und Erh-yeh stehen diverse Kämpfer (u.a. San Kuai, Wong Mei, Huang Ha, Fung Hak-On) zur Seite.

Meng Tien-yai trifft auf 3 Brüder, dies sind Blind Fist (Hon Kwok-Choi), Crazy Sabre (Nick Cheung-Lik) und Strange Fellow (Lau Kar-Yung). Diese wollen Meng zunächst betrügen, pinkeln ihm gar auf den Kopf, doch freunden sich die Männer schließlich an. Als der Vater der 3 Brüder, der Hühnchenfleisch-Straßenverkäufer "Wild Chicken" (Lee Kwan), von "Second Brother" Erh-yeh getötet wird, wollen sich die 3 zusammen mit Meng Tien-yai rächen. Die 4 machen sich auf den Weg und haben ein gemeinsames Ziel: Tsao Heng und seine Bande zu vernichten, Ying Ying zu befreien und den Tod "Wild Chickens" zu rächen.

Es kommt zu etlichen Kämpfen, und schließlich zum Show-Down, die Bande wird aufgerieben. Dann kommt es zum finalen Kampf -vier gegen einen- mit "Big Brother" Tsao Heng, auf Leben oder Tod...!

Kritik:

Im Jahre 1978 drehte sich alles um einen neuen Trend in der Eastern-Branche. Jackie Chan hatte in jenem Jahr mit "Drunken Master" und "Snake in the Eagle´s Shadow) die Verschiebung ins parodistisch-kommödiantische im Genre erfolgreich etabliert (siehe meine Reviews auf dieser Webseite). Und noch im selben Jahr gab es viele Nachahmer, die sich an den Erfolgen Jackie Chans dranhängen wollten.

So entstand denn auch "Kung Fu means Fists, Strikes and Swords" als sehr kostengünstiger B-Eastern, als KungFu-Klamotte mit zotigen Gags, alberner Comedy aber auch rasanter KungFu-Action im letzten Drittel dieser Produktion der "Goldig Films Ltd." des Producers "Alex" Gouw Hiap-Ho in Hongkong.

Unter der Regie von Lo Kei wird hier eine anfangs so dünne wie konfus-wirre Handlung in nüchterner open-air-Kulisse in Szene gesetzt, ist auch diese Eastern-Kommödie eine billige "Wald & Wiesen"-Produktion, die unambitioniert-einfach unterhalten will. Neben einer wirr-konfusen Eingangs-Phase, eher episodisch und inkohärent, zunächst ohne rechten "roten Faden", werden die Charaktere eingeführt, einige erste Fights und dazu alberne kommödiale Effekte, hanebüchene Mätzchen und Zoten -so bleiben einem leider auch Piss- und Furz-Gags nicht erspart-.

Da muss man durch, und Geduld aufwenden, heijeh. Wie bei "A Touch of Zen" ("Ein Hauch von Zen"), jenem Ultra-Langweiler von King Hu, erwischte ich mich selbst dabei, wie ich nicht so recht bei der Sache war -eben den Streifen konzentriert zu betrachten-, und wieder an ein Botschafts-T-Shirt dachte. Meine Unansehnlichkeit -ich gelte als "extrem hässlich"- ist in dem Fitness-Studio das ich aufsuche, immer noch des öfteren Gegenstand von Erörterungen der weiblichen Mittrainierenden. Und so steht auf meinem neuesten Botschafts-T-Shirt:

    Bitte mehr

    Frauen wie

HANNAH BURCAW

Tja, auch damit eckt man natürlich bei den Studio-Damen an, die erst mal ´Hannah Burcaw´ ergooglen mussten -die entgeisterten Gesichter und "Schpinnt die???"-Aussagen dabei, einfach köstlich-, an. Aber ich kann durchaus nachvollziehen, dass sich deutsche Frauen weder an Hannah Burcaw noch an der "Düsseldorfer Tabelle" orientieren.

Ich schweife ab, wie bei meinem Review zu "Ein Hauch von Zen". Aber das zeigt, das erste Drittel von "Kung Fu means Fists, Strikes and Swords" (Schwerter tauchen übrigens überhaupt nicht auf, hier wird voll auf KungFu gesetzt) ist eher zum Vergessen.

Aber als sich die Fronten geklärt hatten, die 4 Helden ala "Four real friends" sich zusammenfanden und -schweißten, kommt doch ein Spannungsbogen zustande, ist das Ganze ein "4 gegen eine ganze Bande und 2 Bitter-Bösewichte"-Szenario, was natürlich noch in Ernsthaftigkeit mit knallharter KungFu-Fightaction driftet. Da ist man dann doch wieder voll auf den Bildschirm fokussiert. Die letzten 20 Minuten -wobei der Endfight ganz am Ende leider nicht ganz ohne Mätzchen die dann wieder aufleben, auskommt- mit starker KungFu-Fightaction können da dann doch entschädigen. Am Ende überwiegt dann das Gefühl beim Betrachter, beim eingefleischten Eastern-Fan, doch noch passabel unterhalten worden zu sein.

Henry Yu Yung ist der Held des Films. Er macht das grundsolide, ist aber eigentlich nur Teil eines Helden-Gespanns. Und hier sind tatsächlich in dieser billigen B-Produktion namhafte Akteure dabei, die für gutes KungFu stehen: Nick Cheung-Lik, der Super-Fighter, und Lau Kar-Yung, Teil der legendären Lau-Brothers um Regie-Legende Lau Kar Leung und Genre-Ikone Lau Kar Fei (aka Gordon Liu). Und überraschender Weise ist hier der vierte im Bunde, Eastern-Zappelphillip Hon Kwok-Choi, zwar auch kommödial unterwegs, aber in seinen KungFu-Actionsequenzen ein... klasse Fighter, wer hätte das gedacht. Agil und mit starker Technik kann Hon Kwok-Choi hier tatsächlich überzeugen...! Cheung-Lik und Lau Kar-Yung spulen ihr darstellerisches Pensum hier runter, sind dann eben aber eher die hyper-agilen und technisch beschlagenen KungFu-Fighter, darauf kam es an!

Als die 4 richtig zusammenfinden, und das Rache-Schema greift, wird dieser Eastern griffiger und somit besser, ziehen Dramaturgie und Action an. Dafür sorgen auch die Villains, die genre-üblich so eine Eastern-Kommödie in ernstere Bahnen lenken. Auch hier mit Tsai Hung in namhafterer Akteur des Genres am Start. Leider hat er wenig Screen-Time, hat eine böse Aura, begehrt die Schöne im Film, die er dann gar heiratet, für die Dame zwanghaft. Das bringt den Betrachter natürlich erst recht gegen den Schurken auf. Im Endfight ist Tsai Hung natürlich actiontechnisch gefordert, aber das meistert Tsai Hung routiniert.

Wie auch sein Villain-Sidekick Lau Kwok-Shing, ernsthaft, versteht er keinen Spaß, tötet den Vater der 3 Helden-Brüder, entführt und misshandelt er die jungen Frauen die an Bordelle verscherbelt werden sollen. Lau spielt das solide-gekonnt.

Unter den Schergen findet man 2 prominente Eastern-Akteure, Fung Hak-On und San Kuai, Nebenfiguren die das Ganze aber noch leicht würzen.

Die Damen, da ragen 2 heraus: Zum einen natürlich "Resand" Lam Hau-Yi, die entführte Verlobte des Helden Henry Yu Yung. Gebeutelt-weinerlich, aber dann auch taff, als sie zwangsverheiratet ist, begehrt sie mutig-verzweifelt auf. Und Lam Hau-Yi spielt das ganz gut. Dann ist da noch in einer kleinen Neben-Rolle die Darstellern Hui Ying-Ying zu erleben, die eine Bordell-Chefin spielt. Wie bei Chao Ting (aka Chiu Ting), ich würde die reife, sehr vollbusige Hui Ying-Ying stets gegenüber den jungen Hühnern denen sie vorsteht, vorziehen. Chao Ting & Hui Ying-Ying... und ich.... äh lassen wir das, da geht die Fantasie mit mir durch, heijeh!

Wichtigstes im Eastern, auch den kommödialen: Die KungFu-Fightaction. Sind die Fights anfangs -in dieser hanebüchenen Comedy- und Findungsphase- auch nicht hochklassig, steigert sich das, als die Fronten abgeklärt und -gesteckt sind. Die Fightdichte zieht an, die Techniken -klassisch- ebenso, und Cheung-Lik, Lau Kar-Yung und auch Henry Yu Yung -ja gar Hon Kwok-Choi- können ihre Stärken ausspielen, man sieht, sie verstehen was von KungFu, und Tsai Hung verlangt ihnen alles ab. Das bringt diese Eastern-Klamotte noch befriedigend ins Ziel.

"Kung Fu means Fists, Strikes and Swords", eine KungFu-Kommödie wie viele, ragt aus jenem gewaltigen Kanon dieser Streifen ab 1978 natürlich nicht heraus. Aber nach schwächlichem ersten Drittel, kann mit dem Anziehen von Dramaturgie und viel rasanter, teils harter KungFu-Fightaction der eingefleischte Anhänger des Genres mit diesem Film noch gut leben.

Knappe, zusammengeläppert-aufgerundete 6 von 10 Punkten kann sich dieser Streifen in meiner Bewertung noch erfighten.

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